Posttraumatische Belastungsstörung - Definition und Symptome

Die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine psychische Erkrankung, die nach einem oder mehreren traumatischen Ereignissen auftreten kann. In "Unter der Drachenwand" zeigt Veit Kolbe viele typische Symptome dieser Störung.

Laut der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. ist PTBS "eine mögliche Folgereaktion eines oder mehrerer traumatischer Ereignisse", zu denen auch Kriegserfahrungen zählen.

Hauptsymptome der PTBS umfassen:

1. Anhaltende Erinnerungen oder Wiedererleben des Traumas
2. Vermeidungsverhalten
3. Teilamnesie
4. Schlafstörungen
5. Reizbarkeit und Wutausbrüche
6. Erhöhte Schreckhaftigkeit
7. Hypervigilanz (erhöhte Wachsamkeit)
8. Konzentrationsstörungen
9. Emotionale Taubheit
10. Sozialer Rückzug

Vocabulary: Hypervigilanz - ein Zustand erhöhter Wachsamkeit und Anspannung

Veit Kolbes Charakterisierung im Roman zeigt deutliche Parallelen zu diesen Symptomen. Seine Schwierigkeiten, über Kriegserlebnisse zu sprechen, seine Schlafprobleme und sein sozialer Rückzug sind typische Anzeichen einer PTBS.

Beispiel: Veits Vermeidung von Gesprächen über den Krieg (S. 26) und seine Schlafstörungen (S. 39) sind klare Indikatoren für eine PTBS.

Arno Geigers Darstellung von Veits psychischem Zustand in "Unter der Drachenwand" bietet einen tiefen Einblick in die Auswirkungen des Krieges auf die menschliche Psyche und die Herausforderungen bei der Rückkehr in den Alltag.

Veit Kolbe - Ein traumatisierter Soldat

Der Roman "Unter der Drachenwand" von Arno Geiger stellt Veit Kolbe als Ich-Erzähler in den Mittelpunkt. Veit ist ein Soldat auf Genesungsurlaub, der nach fünf Jahren an der Front körperlich und seelisch schwer gezeichnet ist.

Seine Charakterisierung zeigt einen Mann, der die Schrecken des Krieges noch nicht verarbeitet hat. Veit leidet unter einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), die sich in verschiedenen Symptomen äußert:

• Er erzählt nur bruchstückhaft von seinen Kriegserlebnissen
• Er lebt zurückgezogen und vermeidet Gespräche über den Krieg
• Er leidet unter Schlafstörungen und Konzentrationsproblemen

Highlight: Veits innere Zerrissenheit wird deutlich in seinem Schwanken zwischen Hoffnung auf Frieden und tiefer Erschöpfung.

Veits Einstellung zum Krieg hat sich durch seine Erfahrungen grundlegend gewandelt. Er erkennt die Menschenfeindlichkeit des Krieges und distanziert sich innerlich von den NS-Anhängern, einschließlich seines Vaters.

Zitat: "Veit Kolbe - ein innerlich zerrissener Soldat mit PTBS"

In Mondsee, wo er Ruhe sucht, versucht Veit zunächst, unauffällig zu bleiben und sich einzufügen. Doch seine traumatischen Erlebnisse erschweren ihm die Rückkehr in ein normales Leben.