Benjamin Lee Whorf - Wie Sprache unser Denken formt
Stell dir vor, deine Sprache bestimmt, was du überhaupt denken kannst. Genau das behauptet der Linguist Benjamin Lee Whorf mit seinem linguistischen Relativitätsprinzip. Seine These: Menschen nehmen die Welt unterschiedlich wahr, je nachdem welche Sprache sie sprechen.
Das funktioniert wie ein Filter in deinem Kopf. Deine Muttersprache sortiert und filtert automatisch, was du wahrnimmst und wie du darüber denkst. Wenn zwei Sprachen ähnliche Grammatik haben, nehmen ihre Sprecher die Realität auch ähnlich wahr.
Whorfs radikalste Idee ist der linguistische Determinismus: Ohne Sprache gibt es kein Denken. Die Grammatik deiner Sprache entscheidet komplett darüber, was du denken, wahrnehmen und ausdrücken kannst. Das bedeutet: Jede Sprachgemeinschaft lebt praktisch in ihrer eigenen Gedankenwelt.
Merke dir: Nach Whorf bist du auf dein linguistisches System beschränkt - deine Sprache macht dich zu dem Denker, der du bist.