ZP Deutsch - Aufbau und Zeitplan
Die Zentrale Prüfung Deutsch besteht aus zwei Hauptteilen, die du beide meistern musst. Zuerst hast du 30 Minuten Zeit für das Leseverstehen - hier geht's ums schnelle Erfassen und Verstehen von Texten.
Der zweite Teil ist die Schreibaufgabe mit satten 120 Minuten Bearbeitungszeit plus 40 Minuten zum Auswählen. Du bekommst zwei Aufgaben vorgelegt, suchst dir eine davon aus - entweder eine Kurzgeschichteninterpretation oder einen Romanauszug.
Tipp: Nutze die 40 Minuten Auswahlzeit wirklich, um beide Texte gründlich zu lesen. Wähle den Text, zu dem dir mehr einfällt!
Kurzgeschichtenanalyse - Der Aufbau
Deine Einleitung sollte knackig sein: Textsorte, Titel, Autor, Erscheinungsjahr und das Thema in 1-2 Sätzen. Mehr brauchst du nicht!
Im Hauptteil teilst du alles in logische Abschnitte auf. Zuerst fasst du den Inhalt knapp zusammen, dann checkst du die typischen Merkmale einer Kurzgeschichte ab. Welche treffen zu, welche nicht? Danach analysierst du die Erzählperspektive - ist es ein auktorialer oder personaler Erzähler?
Die Figurenbeziehungen und Kommunikation (verbal und nonverbal) sind genauso wichtig wie die sprachlich-stilistischen Besonderheiten. Im Schluss fasst du deine Analyseergebnisse zusammen und gibst deinen persönlichen Eindruck wieder.
Merke dir: Eine gute Analyse arbeitet sich systematisch durch alle Punkte - überspring nichts!
Kurzgeschichte - Die wichtigsten Merkmale
Kurzgeschichten haben ganz typische Eigenschaften, die du erkennen musst. Sie spielen meist in Alltagssituationen und verwenden Umgangssprache. Der unmittelbare Beginn wirft dich direkt ins Geschehen, und das offene Ende lässt Fragen offen.
Besonders wichtig: Kurzgeschichten zeigen meist einen Wendepunkt im Leben einer Person. Bei der Erzählperspektive unterscheidest du zwischen personalem Erzähler (kennst nur die Gedanken einer Person) und auktorialem Erzähler (weiß alles über alle Figuren).
Die Kommunikation läuft verbal (mit Worten) oder nonverbal (durch Mimik und Gestik) ab. Achte auch auf Figurenrede wie innere Monologe oder erlebte Rede (Gedachtes in der 3. Person im Präteritum).
Praxis-Tipp: Geh beim Lesen die Merkmale wie eine Checkliste durch - so vergisst du nichts!
Sachtextanalyse - Struktur und Methode
Bei der Sachtextanalyse startest du wieder mit Titel, Autor, Textsorte und Thema. Im Hauptteil arbeitest du abschnittsweise die wichtigsten Aussagen und Argumente heraus.
Die Argumentationsstruktur folgt meist dem Schema: Behauptung - Begründung - Beispiel. Du sollst die Meinung des Autors in eigenen Worten wiedergeben und die Wirkung des Textes bestimmen (informieren, überzeugen oder überreden?).
Sprachliche Mittel und ihre Wirkung sind genauso wichtig wie das Zitieren wichtiger Stellen. Im Schluss nimmst du Stellung zum Thema oder zur Meinung des Autors.
Wichtig: Beim Zitieren immer wortwörtlich abschreiben und mit (...) kennzeichnen!
Informierende Texte schreiben
Wenn du selbst einen informierenden Text schreibst, brauchst du eine passende Überschrift und eine Einleitung, die das Thema vorstellt - zum Beispiel mit einer Frage.
Im Hauptteil gliederst du in Absätze und präsentierst sachliche Informationen zu wichtigen Aspekten. Zitate untermauern deine Aussagen und machen den Text glaubwürdiger.
Der Schluss fasst alle Informationen zusammen und bietet ein Fazit oder eine Empfehlung. Denk daran: Ein informativer Text soll neutral und sachlich sein, nicht deine persönliche Meinung widerspiegeln.
Sprachliche Mittel erkennen und deuten
Sprachliche Mittel begegnen dir in beiden Textarten. Metaphern übertragen Wörter in andere Bedeutungszusammenhänge ("niemand konnte ihm das Wasser reichen"). Vergleiche erkennst du an "wie" oder "als".
Die Personifikation vermenschlicht Tiere, Pflanzen oder Lebloses ("der Himmel weint"). Anaphern wiederholen Wörter am Satzanfang, Enjambements lassen Sätze über Versenden hinausgehen.
In Sachtexten findest du oft umgangssprachliche Wendungen, Fachwörter, Aufzählungen oder Expertenzitate. Achte auch auf positiv oder negativ besetzte Wörter - sie verraten die Haltung des Autors.
Erfolgs-Trick: Sprachliche Mittel nicht nur benennen, sondern immer auch ihre Wirkung erklären!