Die Handlung - Wahrheit oder Staatsversagen?
Sommer 1998: Richard Zurek sammelt obsessiv Pressemeldungen und schreibt Briefe, um herauszufinden, was seinem Sohn Oliver wirklich passiert ist. Laut offizieller Version soll Oliver 1993 in Bad Kleinen einen Beamten erschossen haben und dann selbst gestorben sein.
Doch die Beweise widersprechen sich komplett: Der Gerichtsmediziner schließt Selbsttötung aus, der tödliche Schuss kam nicht aus Olivers Waffe. Sogar der Innenminister tritt zurück! Trotzdem wird das Ermittlungsverfahren nach sieben Monaten eingestellt.
Die Familie zerbricht an der Wahrheitssuche: Während Christin ihren Bruder für schuldig hält und die Demokratie verteidigt, glaubt Richard, dass Olivers frühere Verhaftung 1984 ihn radikalisiert hat. Heiner wusste sogar von Olivers Plänen, schweigt aber aus Loyalität.
1997 wird Olivers Freundin Katharina Blumenschläger zu lebenslanger Haft verurteilt, während Zureks Klage gegen den Staat scheitert - allerdings "aus Mangel an Beweisen", was bedeutet: Auch Olivers Schuld wurde nie bewiesen.
Das Fazit: Der Roman zeigt, wie Staatsgewalt und Terrorismus ganze Familien zerstören können - ohne dass je die Wahrheit ans Licht kommt.