Tipps für deine Analyse
Wenn du Sonnet 130 analysierst, achte auf die Ironie - Shakespeare meint oft das Gegenteil von dem, was er schreibt. Die scheinbar negativen Beschreibungen sind eigentlich ein Kompliment an die Ehrlichkeit.
Wichtige sprachliche Mittel sind die Anaphern mit "If" Zeile3−4, die Alliteration "My mistress" und die Personalpronomen "I" und "my", die das Gedicht sehr persönlich machen. Diese Techniken solltest du in deiner Analyse erwähnen.
Historischer Kontext ist entscheidend: 1609 erwarteten Leser übertriebene Schönheitsvergleiche in Liebesgedichten. Shakespeare durchbricht diese Erwartung bewusst und schafft so etwas völlig Neues.
Das Gedicht spricht auch heute noch viele Menschen an, weil es zeigt: Wahre Liebe sieht über äußere Perfektion hinweg und schätzt den Menschen, wie er wirklich ist.
Für die Klausur: Vergiss nicht zu erwähnen, dass dies ein "Anti-Petrarca-Sonett" ist - es wendet sich gegen die übertriebenen Vergleiche der traditionellen Liebeslyrik.