Lady Macbeths Charakterisierung in Act I und II
Du kennst bestimmt das Klischee der unterwürfigen Ehefrau aus dem 17. Jahrhundert - Lady Macbeth sprengt diese Vorstellung komplett! Sie ist das genaue Gegenteil: dominant, ehrgeizig und skrupellos.
Sobald sie Macbeths Brief über die Prophezeiung liest, schmiedet sie sofort Mordpläne gegen König Duncan. Während ihr Mann noch zögert und Angst hat, zeigt sie keine Skrupel. Sie hält Macbeth für zu schwach und will ihm "Geister ins Ohr gießen" - also ihn manipulieren, damit er endlich handelt.
Besonders krass: Sie will ihre gesamte Weiblichkeit ablegen! Mit Aussagen wie "unsex me here" und "take my milk for gall" fordert sie, dass alle Mütterlichkeit und Empathie aus ihr verschwinden sollen. Sie will hart und gefühllos werden wie ein Mann ihrer Zeit.
Interessant ist auch ihre Grenze: Duncan selbst kann sie nicht töten, weil er ihr im Schlaf zu sehr an ihren Vater erinnert. Selbst die eiskalte Lady Macbeth hat also noch menschliche Schwächen.
Merke dir: Lady Macbeth verkörpert eine komplette Geschlechterumkehr - sie ist der starke, entschlossene Part in der Ehe, während Macbeth zweifelt und Angst hat.