Beziehung zwischen Recht und Moral
Du denkst vielleicht, Recht und Moral sind dasselbe - aber das stimmt nicht ganz. Rechtsnormen und Moralnormen können sich überschneiden (wie beim Tötungsverbot), widersprechen (bei ungerechten Gesetzen) oder völlig unabhängig voneinander sein (wie Verkehrsregeln).
Was moralisch legitim ist, hängt von deinen Werten ab. Was rechtlich legal ist, bestimmt dagegen die Politik durch Gesetze - und das ist in jedem Land anders.
Das positive Recht umfasst alle Gesetze, die Menschen durch Gesetzgebungsverfahren schaffen und durchsetzen. Es steht dem Naturrecht gegenüber, das angeblich von Menschen nur "entdeckt" wird.
Wichtig: Moral bildet die Grundlage für funktionierendes Recht - ohne moralische Werte würde unser Rechtssystem nicht funktionieren.
Die vier Funktionen des Rechts
Recht hat vier zentrale Aufgaben in unserer Gesellschaft. Die Ordnungsfunktion regelt unser Zusammenleben durch klare Verfahrensabläufe - welche Ordnung gewählt wird, ist erstmal egal, sie muss nur zweckmäßig sein.
Die Gerechtigkeitsfunktion soll faire Verhältnisse schaffen und wiederherstellen. Hier zeigt sich der Zusammenhang zwischen Recht und Moral besonders deutlich, denn Gerechtigkeit basiert auf der Gleichheit aller Menschen.
Mit der Herrschaftsfunktion sichert das Recht die staatliche Macht und schützt vor Machtübernahmen durch Einzelne oder andere Staaten. Gleichzeitig kontrolliert die Herrschaftskontrollfunktion den Staat selbst - du kannst gegen ungerechte Gesetze klagen, notfalls bis zum Bundesverfassungsgericht.