Theorie der Gerechtigkeit als Fairness
Stell dir vor, Menschen kommen freiwillig zusammen und wollen die Grundregeln ihrer Gesellschaft festlegen. Alle sind gleichberechtigt und vernünftig - niemand zählt mehr als der andere.
Das Besondere bei Rawls: Um wirklich fair zu entscheiden, versetzt er alle Menschen in den Urzustand. Das ist eine theoretische Situation, in der du absolut nichts über dich weißt - weder dein Aussehen, noch deine Fähigkeiten oder deinen gesellschaftlichen Status.
Rawls nennt das den "Schleier des Nichtwissens". Da du nicht weißt, ob du reich oder arm, klug oder weniger begabt sein wirst, entscheidest du automatisch so, dass es auch dem Schwächsten in der Gesellschaft gut geht. Schließlich könntest du selbst dieser Schwächste sein!
Merke dir: Im Urzustand herrscht komplette Anonymität - du kennst weder dich noch andere und entscheidest nur nach deiner Vernunft.