Frankls Kritik an der Bedürfnistheorie
Stell dir vor: Du hast alles, was du dir wünschst - Gesundheit, Geld, eine tolle Familie, gute Noten. Trotzdem fühlst du dich leer. Genau das beschreibt Frankl in seinem Text über amerikanische Studenten.
Die Statistik ist krass: Selbstmord ist die zweithäufigste Todesursache bei US-Studenten, und die Selbstmordversuche sind 15-mal häufiger! Das Erschreckende: 85 Prozent der befragten Studenten nach Selbstmordversuchen sahen keinen Sinn mehr in ihrem Leben - obwohl 93 Prozent von ihnen körperlich und psychisch gesund waren, in guten wirtschaftlichen Verhältnissen lebten und sogar akademisch erfolgreich waren.
Frankl argumentiert, dass der Mensch ursprünglich darauf ausgelegt ist, einen Sinn zu finden. Er kritisiert auch Maslow's Bedürfnispyramide: Während Maslow meint, höhere Bedürfnisse (wie Sinnsuche) kämen erst, wenn die niederen erfüllt sind, beobachtet Frankl das Gegenteil - gerade in schweren Zeiten suchen Menschen verstärkt nach Lebenssinn.
Denk daran: Diese Erkenntnis kann dir helfen zu verstehen, warum manche erfolgreiche Menschen trotzdem unzufrieden sind!