Die Medizinethik und moralische Dilemmata sind zentrale Themen im modernen Gesundheitswesen, die sich mit schwierigen Entscheidungen und ethischen Fragen befassen.
Das Vier-Prinzipien-Modell in der Medizin bildet die Grundlage für ethische Entscheidungsfindungen im medizinischen Alltag. Diese vier Prinzipien sind: Respekt vor der Autonomie des Patienten (die Selbstbestimmung des Patienten muss geachtet werden), Nicht-Schaden (keine vermeidbaren Schäden zufügen), Fürsorge (das Wohlergehen des Patienten fördern) und Gerechtigkeit (faire Verteilung von Gesundheitsleistungen). Diese Prinzipien helfen Ärzten und medizinischem Personal dabei, in schwierigen Situationen die bestmöglichen Entscheidungen zu treffen.
In Deutschland spielen Ethikkommissionen eine wichtige Rolle bei der Bewertung und Überwachung medizinischer Forschung und Behandlungsmethoden. Diese Kommissionen setzen sich aus verschiedenen Experten zusammen, darunter Ärzte, Juristen, Ethiker und Patientenvertreter. Sie prüfen beispielsweise klinische Studien auf ihre ethische Vertretbarkeit und beraten Krankenhäuser bei schwierigen ethischen Entscheidungen. Besonders wichtig ist ihre Arbeit bei neuen medizinischen Entwicklungen, wie der Gentherapie oder der Stammzellenforschung, wo sie sicherstellen, dass die Forschung im Einklang mit ethischen Grundsätzen durchgeführt wird. Die Ethikkommissionen achten besonders darauf, dass die Rechte und das Wohlergehen der Patienten geschützt werden und dass die Risiken einer Behandlung oder Studie in einem angemessenen Verhältnis zum möglichen Nutzen stehen.