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Politisches System der EU einfach erklärt - EU Parlament, Rat der EU & mehr

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Politisches System der EU einfach erklärt - EU Parlament, Rat der EU & mehr
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luisa

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Die Europäische Union (EU) ist ein komplexes politisches System mit verschiedenen Institutionen und Entscheidungsprozessen. Das EU-Parlament, die EU-Kommission, der Rat der EU und andere Organe arbeiten zusammen, um Gesetze zu erlassen und die Union zu regieren. Der Vertrag von Lissabon hat wichtige Reformen eingeführt, um die demokratische Legitimation zu stärken. Es gibt jedoch eine anhaltende Debatte über ein mögliches Demokratiedefizit in der EU.

  • Das EU-Parlament vertritt die Bürger und wird alle 5 Jahre direkt gewählt
  • Die EU-Kommission schlägt Gesetze vor und verwaltet den EU-Haushalt
  • Der Rat der EU vertritt die Regierungen der Mitgliedstaaten
  • Das ordentliche Gesetzgebungsverfahren involviert Parlament, Rat und Kommission
  • Der Vertrag von Lissabon hat die Macht des Parlaments gestärkt
  • Es gibt Argumente für und gegen ein Demokratiedefizit in der EU

14.4.2022

7627

ABITUR
3. Europäische Union
3.1 EU-Normen, interventions- und Regulationsmechanismen sowie Institutionen
→EU-Institutionen
→ Europäisches Pa

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Die Europäische Kommission - Motor der Integration

Die Europäische Kommission ist ein Schlüsselorgan der EU und besteht aus 27 Kommissaren, einem Präsidenten und einem Hohen Vertreter für Außen- und Sicherheitspolitik. Sie wird oft als "Motor der Integration" bezeichnet, da sie eine treibende Kraft für die Weiterentwicklung der EU ist.

Der Präsident der Kommission wird vom Europäischen Parlament gewählt, nachdem er vom Europäischen Rat vorgeschlagen wurde. Der Präsident schlägt dann die Kommissare vor, die vom Parlament bestätigt werden müssen.

Definition: Das Initiativrecht der Kommission bedeutet, dass sie als einziges EU-Organ neue Gesetze vorschlagen kann.

Zu den Hauptaufgaben der Europäischen Kommission gehören:

  • Verwaltung des EU-Haushalts
  • Überwachung der Einhaltung von EU-Beschlüssen in den Mitgliedstaaten
  • Vertretung der EU in Außen- und Sicherheitspolitik
  • Verhängung von Bußgeldern bei Verstößen gegen EU-Recht
  • Vorantreiben der europäischen Integration

Example: Wenn ein Mitgliedstaat EU-Recht nicht korrekt umsetzt, kann die Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren einleiten und gegebenenfalls Bußgelder verhängen.

Die Kommission spielt eine zentrale Rolle im ordentlichen Gesetzgebungsverfahren der EU, indem sie Gesetzesvorschläge einbringt und zwischen Parlament und Rat vermittelt.

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Der Rat der Europäischen Union und der Europäische Rat

Der Rat der Europäischen Union, auch als Ministerrat bekannt, besteht aus 27 Ministern aus den jeweiligen Mitgliedstaaten. Die Minister wechseln je nach Themenbereich, so treffen sich beispielsweise alle Justizminister zum Justizgipfel. Der Rat ist neben dem Europäischen Parlament das wichtigste Gesetzgebungsorgan der EU.

Highlight: Der Rat der EU vertritt die Interessen der nationalen Regierungen im EU-Gesetzgebungsprozess.

Hauptaufgabe des Rates ist es, gemeinsam mit dem Europäischen Parlament Gesetze zu beschließen. Die Abstimmungen im Rat erfolgen in der Regel mit qualifizierter Mehrheit, wobei die Stimmen der Mitgliedstaaten unterschiedlich gewichtet sind.

Der Europäische Rat hingegen besteht aus den 27 Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten. Er trifft sich mehrmals im Jahr zu Gipfeltreffen und legt die allgemeinen politischen Zielvorstellungen und Prioritäten der EU fest.

Vocabulary: Qualifizierte Mehrheit - Ein Abstimmungsverfahren im Rat der EU, bei dem eine Entscheidung eine bestimmte Anzahl von Stimmen und Mitgliedstaaten benötigt, um angenommen zu werden.

Zu den Aufgaben des Europäischen Rates gehören:

  • Treffen von Grundsatzentscheidungen für die EU
  • Nominierung des Kommissionspräsidenten
  • Festlegung der strategischen Agenda der EU

Der Europäische Rat spielt eine wichtige Rolle bei der Lösung komplexer oder sensibler Fragen, die auf niedrigerer Ebene nicht gelöst werden können.

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Der Europäische Gerichtshof und das EU-Rechtssystem

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) ist das oberste rechtsprechende Organ der Europäischen Union. Er besteht aus 27 Richtern (einer pro Mitgliedstaat), 9 Generalanwälten und 7 Fachrichtern. Seine Hauptaufgabe ist es, die einheitliche Auslegung und Anwendung des EU-Rechts in allen Mitgliedstaaten sicherzustellen.

Definition: Der EuGH wird oft als "Hüter der Verträge" bezeichnet, da er die Einhaltung des EU-Rechts durch alle Organe und Mitgliedstaaten überwacht.

Der Gerichtshof befasst sich mit verschiedenen Arten von Klagen:

  1. Vertragsverletzungsklagen: Die Kommission oder ein Mitgliedstaat kann gegen einen anderen Mitgliedstaat klagen, wenn dieser gegen EU-Recht verstößt.

  2. Nichtigkeitsklagen: Hierbei wird die Rechtmäßigkeit einer Handlung eines EU-Organs oder einer Institution überprüft.

  3. Untätigkeitsklagen: Diese richten sich gegen ein Organ oder eine Institution, die eine Frist nicht eingehalten hat.

  4. Vorabentscheidungsersuchen: Nationale Gerichte können den EuGH um Klärung von Fragen zur Auslegung des EU-Rechts bitten.

Example: Ein nationales Gericht könnte den EuGH um eine Vorabentscheidung bitten, wenn es unsicher ist, wie eine bestimmte EU-Richtlinie in einem konkreten Fall anzuwenden ist.

Das EU-Rechtssystem basiert auf dem Prinzip des Vorrangs des EU-Rechts vor nationalem Recht. Dies bedeutet, dass bei Konflikten zwischen EU-Recht und nationalem Recht das EU-Recht Vorrang hat.

Highlight: Die Entscheidungen des EuGH haben oft weitreichende Auswirkungen auf die Rechtssysteme der Mitgliedstaaten und die Entwicklung der EU insgesamt.

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Das ordentliche Gesetzgebungsverfahren in der EU

Das ordentliche Gesetzgebungsverfahren ist der Standardweg für die Verabschiedung von Gesetzen in der Europäischen Union. Es involviert drei Hauptakteure: die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und den Rat der EU. Dieses Verfahren stellt sicher, dass sowohl die Interessen der EU-Bürger (durch das Parlament) als auch die der Mitgliedstaaten (durch den Rat) berücksichtigt werden.

Der Prozess läuft wie folgt ab:

  1. Die Kommission unterbreitet einen Vorschlag für eine Richtlinie oder Verordnung.
  2. Das Parlament prüft den Vorschlag und kann zustimmen, Änderungen verlangen oder ablehnen.
  3. Der Rat prüft ebenfalls den Vorschlag und die Position des Parlaments.
  4. Wenn Parlament und Rat nicht übereinstimmen, beginnt ein Vermittlungsverfahren.
  5. Wird eine Einigung erzielt, wird der Rechtsakt angenommen. Andernfalls scheitert er.

Highlight: Das ordentliche Gesetzgebungsverfahren stärkt die demokratische Legitimität der EU-Gesetzgebung, da es die direkt gewählten Vertreter der Bürger (das Parlament) einbezieht.

Vocabulary: Qualifizierte Mehrheit - Im Rat wird oft mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt, was bedeutet, dass 55% der Mitgliedstaaten, die 65% der EU-Bevölkerung repräsentieren, zustimmen müssen.

Dieses Verfahren unterscheidet sich vom Gesetzgebungsverfahren in Deutschland, wo Bundestag und Bundesrat die Hauptakteure sind. In der EU spielt die Kommission eine wichtigere Rolle, da sie das alleinige Initiativrecht besitzt.

Example: Ein Beispiel für ein Gesetz, das durch das ordentliche Gesetzgebungsverfahren verabschiedet wurde, ist die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die 2018 in Kraft trat.

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Der Vertrag von Lissabon und die Demokratisierung der EU

Der Vertrag von Lissabon, der 2009 in Kraft trat, brachte bedeutende Reformen für die Europäische Union mit sich. Er zielte darauf ab, die EU demokratischer, transparenter und effizienter zu machen.

Zu den wichtigsten Änderungen gehören:

  1. Stärkung des Europäischen Parlaments: Das Parlament erhielt mehr Mitspracherechte bei der Gesetzgebung und der Haushaltskontrolle.

  2. Einführung einer Grundrechte-Charta: Diese garantiert allen EU-Bürgern bestimmte Grundrechte.

  3. Erhöhung der Beteiligung nationaler Parlamente: Nationale Parlamente können nun EU-Gesetzesvorschläge auf Subsidiarität prüfen.

  4. Schaffung des Amtes eines Hohen Vertreters für Außen- und Sicherheitspolitik: Dies soll die Außenpolitik der EU kohärenter machen.

  5. Mehr Transparenz: Ratssitzungen zu Gesetzgebungsfragen wurden öffentlich gemacht.

Highlight: Der Vertrag von Lissabon war ein wichtiger Schritt zur Stärkung der demokratischen Legitimation der EU.

Definition: Subsidiarität bedeutet, dass die EU nur dann tätig wird, wenn ein Ziel von den Mitgliedstaaten nicht ausreichend verwirklicht werden kann.

Trotz dieser Reformen gibt es weiterhin eine Debatte über ein mögliches Demokratiedefizit in der EU. Befürworter argumentieren, dass die EU-Institutionen noch immer zu weit von den Bürgern entfernt sind, während Gegner auf die verstärkten demokratischen Elemente und Kontrollmechanismen verweisen.

Example: Ein Beispiel für mehr Bürgerbeteiligung ist die Europäische Bürgerinitiative, die es EU-Bürgern ermöglicht, die Kommission aufzufordern, Gesetzesvorschläge zu machen.

Die Diskussion um die Demokratie in der EU bleibt ein wichtiges Thema für die zukünftige Entwicklung der Union.

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Historische Entwicklung der Europäischen Union

Die Europäische Union hat ihre Wurzeln in den Bemühungen nach dem Zweiten Weltkrieg, Frieden und wirtschaftliche Zusammenarbeit in Europa zu fördern. Die grundlegenden Motive für den europäischen Integrationsprozess waren vielfältig und haben sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt.

Einige der wichtigsten Gründe für die europäische Integration waren:

  1. Friedenssicherung: Nach zwei verheerenden Weltkriegen sollte eine engere Verflechtung der europäischen Staaten künftige Konflikte verhindern.

  2. Wirtschaftliche Vorteile: Ein gemeinsamer Markt sollte Handel und Wohlstand fördern.

  3. Politische Stabilität: Die Zusammenarbeit sollte demokratische Werte und Rechtsstaatlichkeit in Europa stärken.

  4. Globale Wettbewerbsfähigkeit: Gemeinsam können europäische Länder in der Weltwirtschaft besser bestehen.

Quote: "Europa lässt sich nicht mit einem Schlage herstellen und auch nicht durch eine einfache Zusammenfassung: Es wird durch konkrete Tatsachen entstehen, die zunächst eine Solidarität der Tat schaffen." - Robert Schuman, einer der Gründerväter der EU

Die Entwicklung der EU von einer Wirtschaftsgemeinschaft zu einer politischen Union war ein schrittweiser Prozess, der durch verschiedene Verträge und Erweiterungsrunden geprägt war.

Highlight: Die EU hat sich von der ursprünglichen Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) mit 6 Mitgliedern zu einer Union mit 27 Mitgliedstaaten entwickelt.

Diese historische Entwicklung zeigt, wie sich die EU kontinuierlich an neue Herausforderungen angepasst und ihre Strukturen weiterentwickelt hat, um den Bedürfnissen ihrer Mitgliedstaaten und Bürger gerecht zu werden.

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Das Europäische Parlament - Stimme der Bürger in der EU

Das Europäische Parlament ist eine zentrale Institution der Europäischen Union und vertritt die Interessen der EU-Bürger. Es wird alle fünf Jahre direkt von den Bürgern der EU-Mitgliedstaaten gewählt und besteht aus 705 Abgeordneten.

Die Wahl erfolgt nach dem Prinzip der degressiven Proportionalität, wobei eine Ein-Prozent-Sperrklausel gilt. Dies eröffnet auch kleineren Parteien Chancen auf Sitze im Parlament. Die gewählten Abgeordneten schließen sich zu politischen Fraktionen zusammen, wobei es keine klassische Regierungs-Oppositions-Struktur gibt.

Highlight: Das EU-Parlament ist das einzige direkt von den Bürgern gewählte Organ der EU und spielt eine wichtige Rolle bei der Gesetzgebung.

Zu den Hauptaufgaben des Europäischen Parlaments gehören:

  • Repräsentation der EU-Bürger
  • Mitwirkung an der Gesetzgebung (Akzeptieren, Ablehnen oder Ändern von Gesetzentwürfen)
  • Überwachung des EU-Haushalts
  • Kontrolle der EU-Kommission
  • Wahl des Kommissionspräsidenten und Bestätigung der Kommissare

Vocabulary: Degressive Proportionalität - Ein Wahlsystem, bei dem kleinere Mitgliedstaaten verhältnismäßig mehr Sitze erhalten als größere, um eine ausgewogene Vertretung zu gewährleisten.

Das Parlament arbeitet eng mit anderen EU-Institutionen zusammen, insbesondere mit der Europäischen Kommission und dem Rat der EU, um Gesetze zu verabschieden und die Politik der Union zu gestalten.

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Ich liebe diese App ❤️, ich benutze sie eigentlich immer, wenn ich lerne.

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Die Europäische Union (EU) ist ein komplexes politisches System mit verschiedenen Institutionen und Entscheidungsprozessen. Das EU-Parlament, die EU-Kommission, der Rat der EU und andere Organe arbeiten zusammen, um Gesetze zu erlassen und die Union zu regieren. Der Vertrag von Lissabon hat wichtige Reformen eingeführt, um die demokratische Legitimation zu stärken. Es gibt jedoch eine anhaltende Debatte über ein mögliches Demokratiedefizit in der EU.

  • Das EU-Parlament vertritt die Bürger und wird alle 5 Jahre direkt gewählt
  • Die EU-Kommission schlägt Gesetze vor und verwaltet den EU-Haushalt
  • Der Rat der EU vertritt die Regierungen der Mitgliedstaaten
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Die Europäische Kommission - Motor der Integration

Die Europäische Kommission ist ein Schlüsselorgan der EU und besteht aus 27 Kommissaren, einem Präsidenten und einem Hohen Vertreter für Außen- und Sicherheitspolitik. Sie wird oft als "Motor der Integration" bezeichnet, da sie eine treibende Kraft für die Weiterentwicklung der EU ist.

Der Präsident der Kommission wird vom Europäischen Parlament gewählt, nachdem er vom Europäischen Rat vorgeschlagen wurde. Der Präsident schlägt dann die Kommissare vor, die vom Parlament bestätigt werden müssen.

Definition: Das Initiativrecht der Kommission bedeutet, dass sie als einziges EU-Organ neue Gesetze vorschlagen kann.

Zu den Hauptaufgaben der Europäischen Kommission gehören:

  • Verwaltung des EU-Haushalts
  • Überwachung der Einhaltung von EU-Beschlüssen in den Mitgliedstaaten
  • Vertretung der EU in Außen- und Sicherheitspolitik
  • Verhängung von Bußgeldern bei Verstößen gegen EU-Recht
  • Vorantreiben der europäischen Integration

Example: Wenn ein Mitgliedstaat EU-Recht nicht korrekt umsetzt, kann die Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren einleiten und gegebenenfalls Bußgelder verhängen.

Die Kommission spielt eine zentrale Rolle im ordentlichen Gesetzgebungsverfahren der EU, indem sie Gesetzesvorschläge einbringt und zwischen Parlament und Rat vermittelt.

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Der Rat der Europäischen Union, auch als Ministerrat bekannt, besteht aus 27 Ministern aus den jeweiligen Mitgliedstaaten. Die Minister wechseln je nach Themenbereich, so treffen sich beispielsweise alle Justizminister zum Justizgipfel. Der Rat ist neben dem Europäischen Parlament das wichtigste Gesetzgebungsorgan der EU.

Highlight: Der Rat der EU vertritt die Interessen der nationalen Regierungen im EU-Gesetzgebungsprozess.

Hauptaufgabe des Rates ist es, gemeinsam mit dem Europäischen Parlament Gesetze zu beschließen. Die Abstimmungen im Rat erfolgen in der Regel mit qualifizierter Mehrheit, wobei die Stimmen der Mitgliedstaaten unterschiedlich gewichtet sind.

Der Europäische Rat hingegen besteht aus den 27 Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten. Er trifft sich mehrmals im Jahr zu Gipfeltreffen und legt die allgemeinen politischen Zielvorstellungen und Prioritäten der EU fest.

Vocabulary: Qualifizierte Mehrheit - Ein Abstimmungsverfahren im Rat der EU, bei dem eine Entscheidung eine bestimmte Anzahl von Stimmen und Mitgliedstaaten benötigt, um angenommen zu werden.

Zu den Aufgaben des Europäischen Rates gehören:

  • Treffen von Grundsatzentscheidungen für die EU
  • Nominierung des Kommissionspräsidenten
  • Festlegung der strategischen Agenda der EU

Der Europäische Rat spielt eine wichtige Rolle bei der Lösung komplexer oder sensibler Fragen, die auf niedrigerer Ebene nicht gelöst werden können.

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Der Europäische Gerichtshof (EuGH) ist das oberste rechtsprechende Organ der Europäischen Union. Er besteht aus 27 Richtern (einer pro Mitgliedstaat), 9 Generalanwälten und 7 Fachrichtern. Seine Hauptaufgabe ist es, die einheitliche Auslegung und Anwendung des EU-Rechts in allen Mitgliedstaaten sicherzustellen.

Definition: Der EuGH wird oft als "Hüter der Verträge" bezeichnet, da er die Einhaltung des EU-Rechts durch alle Organe und Mitgliedstaaten überwacht.

Der Gerichtshof befasst sich mit verschiedenen Arten von Klagen:

  1. Vertragsverletzungsklagen: Die Kommission oder ein Mitgliedstaat kann gegen einen anderen Mitgliedstaat klagen, wenn dieser gegen EU-Recht verstößt.

  2. Nichtigkeitsklagen: Hierbei wird die Rechtmäßigkeit einer Handlung eines EU-Organs oder einer Institution überprüft.

  3. Untätigkeitsklagen: Diese richten sich gegen ein Organ oder eine Institution, die eine Frist nicht eingehalten hat.

  4. Vorabentscheidungsersuchen: Nationale Gerichte können den EuGH um Klärung von Fragen zur Auslegung des EU-Rechts bitten.

Example: Ein nationales Gericht könnte den EuGH um eine Vorabentscheidung bitten, wenn es unsicher ist, wie eine bestimmte EU-Richtlinie in einem konkreten Fall anzuwenden ist.

Das EU-Rechtssystem basiert auf dem Prinzip des Vorrangs des EU-Rechts vor nationalem Recht. Dies bedeutet, dass bei Konflikten zwischen EU-Recht und nationalem Recht das EU-Recht Vorrang hat.

Highlight: Die Entscheidungen des EuGH haben oft weitreichende Auswirkungen auf die Rechtssysteme der Mitgliedstaaten und die Entwicklung der EU insgesamt.

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Der Prozess läuft wie folgt ab:

  1. Die Kommission unterbreitet einen Vorschlag für eine Richtlinie oder Verordnung.
  2. Das Parlament prüft den Vorschlag und kann zustimmen, Änderungen verlangen oder ablehnen.
  3. Der Rat prüft ebenfalls den Vorschlag und die Position des Parlaments.
  4. Wenn Parlament und Rat nicht übereinstimmen, beginnt ein Vermittlungsverfahren.
  5. Wird eine Einigung erzielt, wird der Rechtsakt angenommen. Andernfalls scheitert er.

Highlight: Das ordentliche Gesetzgebungsverfahren stärkt die demokratische Legitimität der EU-Gesetzgebung, da es die direkt gewählten Vertreter der Bürger (das Parlament) einbezieht.

Vocabulary: Qualifizierte Mehrheit - Im Rat wird oft mit qualifizierter Mehrheit abgestimmt, was bedeutet, dass 55% der Mitgliedstaaten, die 65% der EU-Bevölkerung repräsentieren, zustimmen müssen.

Dieses Verfahren unterscheidet sich vom Gesetzgebungsverfahren in Deutschland, wo Bundestag und Bundesrat die Hauptakteure sind. In der EU spielt die Kommission eine wichtigere Rolle, da sie das alleinige Initiativrecht besitzt.

Example: Ein Beispiel für ein Gesetz, das durch das ordentliche Gesetzgebungsverfahren verabschiedet wurde, ist die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die 2018 in Kraft trat.

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Zu den wichtigsten Änderungen gehören:

  1. Stärkung des Europäischen Parlaments: Das Parlament erhielt mehr Mitspracherechte bei der Gesetzgebung und der Haushaltskontrolle.

  2. Einführung einer Grundrechte-Charta: Diese garantiert allen EU-Bürgern bestimmte Grundrechte.

  3. Erhöhung der Beteiligung nationaler Parlamente: Nationale Parlamente können nun EU-Gesetzesvorschläge auf Subsidiarität prüfen.

  4. Schaffung des Amtes eines Hohen Vertreters für Außen- und Sicherheitspolitik: Dies soll die Außenpolitik der EU kohärenter machen.

  5. Mehr Transparenz: Ratssitzungen zu Gesetzgebungsfragen wurden öffentlich gemacht.

Highlight: Der Vertrag von Lissabon war ein wichtiger Schritt zur Stärkung der demokratischen Legitimation der EU.

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Trotz dieser Reformen gibt es weiterhin eine Debatte über ein mögliches Demokratiedefizit in der EU. Befürworter argumentieren, dass die EU-Institutionen noch immer zu weit von den Bürgern entfernt sind, während Gegner auf die verstärkten demokratischen Elemente und Kontrollmechanismen verweisen.

Example: Ein Beispiel für mehr Bürgerbeteiligung ist die Europäische Bürgerinitiative, die es EU-Bürgern ermöglicht, die Kommission aufzufordern, Gesetzesvorschläge zu machen.

Die Diskussion um die Demokratie in der EU bleibt ein wichtiges Thema für die zukünftige Entwicklung der Union.

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Die Europäische Union hat ihre Wurzeln in den Bemühungen nach dem Zweiten Weltkrieg, Frieden und wirtschaftliche Zusammenarbeit in Europa zu fördern. Die grundlegenden Motive für den europäischen Integrationsprozess waren vielfältig und haben sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt.

Einige der wichtigsten Gründe für die europäische Integration waren:

  1. Friedenssicherung: Nach zwei verheerenden Weltkriegen sollte eine engere Verflechtung der europäischen Staaten künftige Konflikte verhindern.

  2. Wirtschaftliche Vorteile: Ein gemeinsamer Markt sollte Handel und Wohlstand fördern.

  3. Politische Stabilität: Die Zusammenarbeit sollte demokratische Werte und Rechtsstaatlichkeit in Europa stärken.

  4. Globale Wettbewerbsfähigkeit: Gemeinsam können europäische Länder in der Weltwirtschaft besser bestehen.

Quote: "Europa lässt sich nicht mit einem Schlage herstellen und auch nicht durch eine einfache Zusammenfassung: Es wird durch konkrete Tatsachen entstehen, die zunächst eine Solidarität der Tat schaffen." - Robert Schuman, einer der Gründerväter der EU

Die Entwicklung der EU von einer Wirtschaftsgemeinschaft zu einer politischen Union war ein schrittweiser Prozess, der durch verschiedene Verträge und Erweiterungsrunden geprägt war.

Highlight: Die EU hat sich von der ursprünglichen Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) mit 6 Mitgliedern zu einer Union mit 27 Mitgliedstaaten entwickelt.

Diese historische Entwicklung zeigt, wie sich die EU kontinuierlich an neue Herausforderungen angepasst und ihre Strukturen weiterentwickelt hat, um den Bedürfnissen ihrer Mitgliedstaaten und Bürger gerecht zu werden.

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Die Wahl erfolgt nach dem Prinzip der degressiven Proportionalität, wobei eine Ein-Prozent-Sperrklausel gilt. Dies eröffnet auch kleineren Parteien Chancen auf Sitze im Parlament. Die gewählten Abgeordneten schließen sich zu politischen Fraktionen zusammen, wobei es keine klassische Regierungs-Oppositions-Struktur gibt.

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Zu den Hauptaufgaben des Europäischen Parlaments gehören:

  • Repräsentation der EU-Bürger
  • Mitwirkung an der Gesetzgebung (Akzeptieren, Ablehnen oder Ändern von Gesetzentwürfen)
  • Überwachung des EU-Haushalts
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Vocabulary: Degressive Proportionalität - Ein Wahlsystem, bei dem kleinere Mitgliedstaaten verhältnismäßig mehr Sitze erhalten als größere, um eine ausgewogene Vertretung zu gewährleisten.

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