Agrobusiness: Wenn Landwirtschaft zum Großkonzern wird
Stell dir vor, aus dem kleinen Bauernhof von früher ist heute eine hochtechnisierte Maschinerie geworden. Das ist Agrobusiness - moderne Landwirtschaft, die wie ein Industrieunternehmen funktioniert.
Die wichtigsten Entwicklungen kennst du bestimmt: Spezialisierung bedeutet, dass sich Betriebe nur noch auf wenige Produkte konzentrieren (z.B. nur Schweine oder nur Weizen). Durch Mechanisierung und Automatisierung ersetzen Maschinen immer mehr die menschliche Arbeit - von selbstfahrenden Traktoren bis zu automatischen Melkanlagen.
Intensivierung und Massenproduktion sorgen dafür, dass aus jedem Quadratmeter Land der maximale Ertrag geholt wird. Das funktioniert durch Chemisierung - also den massiven Einsatz von Dünger und Pestiziden. Die Kapitalisierung bedeutet, dass Landwirte in immer teurere Hightech-Maschinen investieren müssen.
Wichtig für die Klausur: Die Wertschöpfungskette beschreibt alle Stufen von der Produktion bis zum Verbraucher als geordnete Abfolge!
Regionale Konzentration führt zur Clusterbildung - ganze Regionen spezialisieren sich auf bestimmte Produkte. In Niedersachsen findest du riesige Schweinezucht-Gebiete, in Brandenburg vor allem Getreide.
Die Schattenseiten des Systems
Klingt erstmal effizient, oder? Aber diese industrielle Landwirtschaft bringt heftige Probleme mit sich. Massentierhaltung führt zu Tierleid und Überschussproduktion von Gülle, die über weite Strecken transportiert werden muss.
Die Dominanz großer Unternehmen verdrängt kleine Betriebe. Gleichzeitig macht die Spezialisierung die Landwirtschaft anfällig - wenn eine Seuche ausbricht oder Schädlinge kommen, kann das ganze Regionen treffen.
Hochleistungssorten und -rassen verdrängen die natürliche Vielfalt unserer Nutzpflanzen und -tiere. Der wertvolle Genpool schrumpft dramatisch. Dazu kommen massive Umweltprobleme durch den Einsatz von Medikamenten, Antibiotika und Pestiziden.
Denk daran: Agrobusiness verursacht hohe Treibhausgasemissionen durch Transport, Import und enormen Energie- und Wasserverbrauch!
Die ökologischen Folgen sind vielfältig und betreffen Boden, Luft und Wasser gleichermaßen. Auch gesundheitliche Risiken für Landwirte und Verbraucher nehmen zu.
Cluster verstehen und Operatoren meistern
Cluster sind geografische Ansammlungen von Unternehmen derselben Branche. Sie profitieren von intersektoraler Verflechtung und enger Kooperation mit vor- und nachgelagerten Wirtschaftszweigen sowie Forschungseinrichtungen.
Die Vorteile entstehen durch Kooperation, Tacit Knowledge (informelle Kontakte zwischen den Akteuren) und gesunde Konkurrenz. So können Innovationen schneller entstehen und Kosten gesenkt werden.
Für deine Klausuren sind die Operatoren entscheidend: Bei AFB I sollst du beschreiben, darstellen und lokalisieren. AFB II verlangt charakterisieren, einordnen und kennzeichnen. AFB III ist anspruchsvoller: Du musst anwenden, erörtern, überprüfen und bewerten.
Klausurtipp: Achte immer genau auf den Operator - er bestimmt, wie ausführlich und auf welchem Niveau du antworten musst!