Der Aralsee und sein Niedergang
Der Aralsee in Zentralasien war 1989 der viertgrößte See der Welt mit einer Fläche von etwa 68.000 km² - fast so groß wie Österreich! Er liegt zwischen Usbekistan im Süden und Kasachstan im Norden. Als bedeutender Salzwassersee versorgte er die umliegende Region mit Fischen und lieferte ein Sechstel der Fische in der gesamten Sowjetunion.
Doch dann kam die Katastrophe: Die Sowjetunion leitete die beiden Zuflüsse Syr-Darja und Amu-Darja um, um riesige Baumwollplantagen zu bewässern. Ohne Wasserversorgung verlor der See dramatisch an Volumen. Gleichzeitig wurden viele Chemikalien und Abfälle im See entsorgt, ohne dass jemand dagegen protestierte.
Die Folgen waren verheerend: Der Salzgehalt stieg auf 36,7% (zum Vergleich: das Tote Meer hat 33,7%), wodurch alle Fische starben. Der See verlor etwa 80% seines Wassers, und die im Boden abgelagerten Chemikalien führten zu giftigen Staubwolken.
💡 Wusstest du? Die Menschen in der Region leiden heute unter schweren Gesundheitsproblemen wie Lungenschäden, Krebs und Verdauungsproblemen - alles durch die Umweltkatastrophe am Aralsee verursacht!
Die Rettungsversuche zeigen gemischte Ergebnisse: Der nördliche Teil des Sees konnte durch einen Damm und Wasserzufuhr teilweise gerettet werden. Im Südaralsee ist die Lage kritischer, da er keine Zuflüsse mehr hat. Die Weltbank unterstützt Projekte zur Rettung, und die Baumwollplantagen wurden um 50% verkleinert, was zu einem leichten Anstieg des Seespiegels führte.