Konkurrenzdemokratie
Konkurrenzdemokratie nach Madison ist das Gegenteil der Rousseau'schen Vorstellung: Verschiedene Interessen sind nicht nur normal, sondern notwendig! Madison erkannte, dass Einstimmigkeit in der Demokratie nicht funktioniert - Kompromisse sind die Lösung.
Der Staat wird zum Schiedsrichter, der faire Spielregeln durchsetzt und Interessenausgleich ermöglicht. Politische Parteien konkurrieren um Wählerstimmen, das Mehrheitsprinzip entscheidet, aber Minderheitenschutz ist unverzichtbar. Die Regierenden haben ein freies Mandat und müssen nicht sklavisch den Volkswillen befolgen.
Das Gemeinwohl steht nicht von vornherein fest, sondern entsteht a posteriori - also als Ergebnis des demokratischen Konkurrenzkampfs. Dieser Ansatz akzeptiert, dass es keine "eine richtige Lösung" gibt, sondern verschiedene legitime Meinungen existieren.
Praxis-Tipp: Das ist das System, das du aus Deutschland kennst - Parteien konkurrieren, Koalitionen bilden Kompromisse!