Wirtschaftspolitische Theorien im Vergleich
Die nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik (Keynesianismus) setzt auf die Nachfrage als Wachstumstreiber. Nach John M. Keynes muss der Staat aktiv die Nachfrage ankurbeln, was zu steigender Produktivität und besserem Angebot führt. Die Hauptursache von Wirtschaftskrisen wird hier in einer zu schwachen Nachfrage und fehlenden Investitionen gesehen.
Im Gegensatz dazu fokussiert die angebotsorientierte Wirtschaftspolitik (Monetarismus) nach Milton Friedman auf die Unternehmen. Die Theorie besagt, dass verbesserte Rahmenbedingungen für Unternehmen zu Gewinnsteigerungen führen, was neue Arbeitsplätze schafft und die private Nachfrage ankurbelt. Krisen entstehen demnach durch staatlich verursachte schlechte Rahmenbedingungen für Unternehmen.
Der Keynesianismus geht von einem Marktpessimismus aus – die Marktkräfte allein reichen nicht aus, um Krisen zu bewältigen. Dagegen vertraut der Monetarismus auf die Selbstregulierung des Marktes und sieht die Geldmenge im Wirtschaftskreislauf als zentral an. Der Staat soll nur die Rahmenbedingungen durch Ordnungspolitik sicherstellen.
Merke: Die Instrumente beider Theorien unterscheiden sich grundlegend! Während der Keynesianismus auf staatliche Infrastrukturprogramme, Deficit-Spending, konsumfördernde Steuersenkungen und antizyklische Zinspolitik setzt, bevorzugt der Monetarismus Deregulierung, Steuersenkungen für Unternehmen, Abbau von Sozialleistungen, Arbeitsmarktflexibilisierung und eine gezielte Geldmengenpolitik durch die Zentralbank.