Antizyklische Wirtschaftspolitik in der Praxis
Antizyklische Wirtschaftspolitik funktioniert wie eine Schaukel: Im Abschwung betreibt der Staat expansive Fiskalpolitik - er senkt Steuern, erhöht Investitionen und nimmt Kredite auf. Im Aufschwung macht er das Gegenteil mit restriktiver Fiskalpolitik - höhere Steuern, weniger Ausgaben, Kredite zurückzahlen.
Das Konjunkturpaket II von 2009 war ein praktisches Beispiel: Deutschland investierte Milliarden in Infrastruktur und Bildung, um die Finanzkrise zu bekämpfen. Solche Maßnahmen sollen die Wirtschaft gezielt "anheizen".
Doch die Prozesspolitik hat Tücken: Das Stagflationsproblem der 1970er zeigte, dass gleichzeitig Stagnation und Inflation auftreten können. Oft wurde nur expansiv, aber nie restriktiv reagiert (asymmetrische Nachfragepolitik), was zu steigender Staatsverschuldung führte.
💡 Problem: Politiker kürzen ungern Ausgaben in guten Zeiten - das bringt keine Wählerstimmen!