Der Wilson-Zyklus: Wie Ozeane entstehen und verschwinden
Stell dir vor, du könntest die Erde über 500 Millionen Jahre beobachten - dann würdest du sehen, wie sich Kontinente spalten und wieder zusammenfügen! Der Wilson-Zyklus beschreibt genau diesen Prozess in acht aufeinanderfolgenden Stadien.
Die ersten drei Phasen zeigen dir, wie aus einem ruhigen Kontinent ein Ozean wird. In der Ruhephase ist alles noch friedlich, aber Hotspots im Erdmantel sorgen bereits für ersten Vulkanismus. Im Graben-Stadium entstehen durch aufsteigende Gesteinsströme die ersten Risse und Vulkanausbrüche. Das Rotes-Meer-Stadium bringt den Durchbruch: Wasser dringt in die Gräben ein und es bildet sich die erste ozeanische Kruste.
Die nächsten Phasen zeigen die Entwicklung und das Verschwinden des Ozeans. Im Atlantik-Stadium wächst der Ozean durch ständig aufsteigendes Magma an den Riftzone. Das Pazifik-Stadium leitet das Ende ein: Durch Subduktion taucht ozeanische Kruste unter die Kontinente und es entstehen Tiefseegräben.
Merktipp: Der Wilson-Zyklus läuft wie ein riesiges Naturschauspiel ab - vom ruhigen Beginn über die dramatische Ozeanöffnung bis zum spektakulären Finale der Kontinentalkollision!
Die letzten Stadien sind besonders spektakulär. Im Mittelmeer-Stadium wird der Ozean immer enger, bis es im Himalaja-Stadium zur totalen Kollision der Kontinentalplatten kommt. Dabei entstehen gewaltige Faltengebirge wie der Himalaja. Am Ende kehrt alles zur Ruhephase zurück - ein neuer Zyklus kann beginnen.