Von Kleisthenes zu Perikles - Die Vollendung der Demokratie
Kleisthenes 508/507v.Chr. wird oft als "Begründer der Demokratie" bezeichnet. Er revolutionierte das politische System durch geniale Reformen: Die Bürger wurden in zehn neue Phylen (Stämme) eingeteilt, die jeweils aus drei getrennten Bezirken bestanden. Das zerschlug die Machtbasis der Adeligen!
Kleisthenes führte das Scherbengericht (Ostrakismos) ein - damit konnten verhasste Politiker für zehn Jahre verbannt werden. Der Rat der 500 ersetzte den alten Adelsrat und sorgte für echte Isonomie (politische Gleichberechtigung aller Bürger). Die Perserkriege 490−480v.Chr. stärkten Athens Position weiter, da besonders die ärmeren Bürger als Ruderer in der Flotte kämpften und dafür mehr Mitsprache forderten.
Perikles 461/460v.Chr. vollendete schließlich die athenische Demokratie. Die Volksversammlung (Ekklesia) wurde zum mächtigsten Organ: Alle Männer ab 20 Jahren mit Militärdienst durften abstimmen. 6000 Bürger bildeten die Mindestanzahl, Entscheidungen fielen durch einfache Mehrheit.
Das Losverfahren sorgte dafür, dass jeder Bürger politische Ämter übernehmen konnte. Diäten (Tagegeld) ermöglichten auch ärmeren Bürgern die Teilnahme am politischen Leben. Der Areopag verlor fast alle Rechte außer der Blutgerichtsbarkeit.
Doch der Peloponnesische Krieg 431−404v.Chr. zerstörte schließlich die athenische Demokratie. Nach 27 Jahren Krieg siegten die Spartaner und beendeten das erste demokratische Experiment der Geschichte.
Wichtig: Die athenische Demokratie war begrenzt - nur männliche Vollbürger durften teilnehmen, Frauen, Sklaven und Metöken (Ausländer) waren ausgeschlossen!