Die drei großen Demokratietheorien
Stell dir vor, deine Klasse muss entscheiden, wohin die nächste Klassenfahrt geht. Wie findet ihr eine Lösung, mit der alle leben können? Genau das ist auch die Kernfrage der Demokratietheorien.
Die Identitätstheorie von Jean-Jacques Rousseau geht davon aus, dass es einen einheitlichen Volkswillen gibt, der objektiv erkennbar ist. Alle Menschen handeln nach dem Gemeinwohl, nicht nach egoistischen Einzelinteressen. Das Volk ist hier der Souverän und trifft Entscheidungen direkt durch Volksabstimmungen.
Die Konkurrenztheorie von James Madison erkennt an, dass Menschen unterschiedliche Interessen haben. Diese Interessensgruppen stehen in Konkurrenz zueinander. Entscheidungen werden durch gewählte Repräsentanten im Parlament getroffen, die nach dem Mehrheitsprinzip abstimmen.
Die Pluralismustheorie von Ernst Fraenkel baut auf der Konkurrenztheorie auf. Sie akzeptiert die Vielfalt der Interessen noch stärker und sieht das Gemeinwohl als Kompromiss zwischen verschiedenen Gruppen. Entscheidungen entstehen durch Interessenausgleich im parlamentarischen System.
💡 Merktipp: Identität = eine Meinung, Konkurrenz = viele Meinungen kämpfen, Pluralismus = viele Meinungen finden Kompromisse.