Die soziale Frage - Wenn die Industrialisierung zum Problem wird
Stell dir vor, du müsstest 14 Stunden täglich in einer staubigen, lauten Fabrik arbeiten - ohne Rechte, ohne Schutz, ohne faire Bezahlung. Genau so sah das Leben für die meisten Arbeiter im 19. Jahrhundert aus.
Die soziale Frage entstand durch den Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft. Plötzlich arbeiteten Millionen Menschen unter unmenschlichen Bedingungen: niedrige Löhne, endlose Arbeitszeiten und keinerlei soziale Absicherung prägten ihren Alltag.
Besonders schlimm war die Pauperismus (Massenverarmung). Arbeiter lebten in überfüllten Mietskasernen ohne Privatsphäre, Kinder mussten schuften statt zur Schule zu gehen, und bei Unfällen oder Krankheit stand die Familie vor dem Nichts. Die Gesundheitsversorgung war katastrophal - Lärm, Staub und Gestank machten die Menschen zusätzlich krank.
Krass aber wahr: Selbst Kinder ab 6 Jahren mussten damals oft 12 Stunden täglich in den Fabriken arbeiten!
Die Unternehmen dachten nur an Produktionssteigerung und behandelten ihre Arbeiter wie Maschinen. Direktoren lenkten das Betriebsgeschehen völlig nach ihren Vorstellungen - die Arbeiter hatten nichts zu melden.