Die Weimarer Verfassung im Überblick
Im August 1919 trat die Weimarer Verfassung in Kraft und brachte bedeutende Neuerungen für Deutschland. Menschenrechte wurden zu verfassungsmäßig garantierten Grundrechten erhoben. Das neue Verhältniswahlrecht sorgte dafür, dass Parteien entsprechend ihrem Stimmenanteil Abgeordnete in den Reichstag entsenden konnten.
Eine wichtige Neuerung war die direkte Wahl des Reichspräsidenten alle sieben Jahre. Er besaß weitreichende Befugnisse und sollte als eine Art "Ersatzkaiser" fungieren, um die Republik mit den monarchistischen Kräften zu versöhnen. In Krisenzeiten konnte er sogar ohne den Reichstag regieren und Grundrechte teilweise außer Kraft setzen.
Frauen erhielten erstmals das Wahlrecht, was die politische Landschaft veränderte. Die SPD kam dadurch nur auf 38% der Stimmen, was zeigte, dass Frauen eigenständige politische Entscheidungen trafen und sich für ihre Rechte einsetzen wollten.
Gut zu wissen: Die Weimarer Verfassung hatte ein Spannungsverhältnis: Einerseits war sie demokratisch aufgebaut ("Staatsgewalt geht vom Volk aus"), andererseits gab sie dem Reichspräsidenten sehr starke Machtbefugnisse, die in Krisenzeiten problematisch werden konnten.