Die Februarrevolution 1917 - Das Ende des Zarenreichs
Stell dir vor, dein Land führt einen katastrophalen Krieg, die Menschen hungern und der Herrscher ignoriert alle Probleme - genau so war die Lage 1917 in Russland. Die Februarrevolution war der explosive Höhepunkt jahrzehntelanger Spannungen zwischen dem Volk und Zar Nikolaus II.
Die Wurzeln des Aufstands reichten bis zur ersten Russischen Revolution von 1905 zurück, als Russland den Krieg gegen Japan verlor und Soldaten auf friedliche Demonstranten schossen (Petersburger Blutsonntag). Zwar führte der Zar danach die Duma (ein Parlament) ein, aber diese blieb praktisch machtlos - ein typischer Trick absolutistischer Herrscher.
Der Erste Weltkrieg wurde dann zum Sargnagel für das Zarenreich. Millionen Soldaten starben, die Wirtschaft brach zusammen und die Inflation explodierte. Als im Februar 1917 die Lebensmittelknappheit unerträglich wurde, gingen die Menschen auf die Straße - und diesmal ließen sie sich nicht mehr stoppen.
Merke dir: Die Revolution begann mit Hungerrevolten und entwickelte sich binnen Tagen zu landesweiten Massendemonstrationen, denen sich sogar Industriearbeiter und Soldaten anschlossen.
Was folgte, war politisches Chaos: Arbeiter- und Soldatenräte entstanden als neue Machtorgane, Zar Nikolaus II. dankte ab und eine provisorische Regierung übernahm die Kontrolle. Doch der Krieg ging weiter, die Probleme blieben - perfekte Bedingungen für Lenin und die Bolschewiki, die im Oktober 1917 mit dem Versprechen von "Friede, Land und Brot" die Macht ergriffen.