Der Versailler Vertrag - Deutschlands harte Niederlage
Der Versailler Vertrag vom 28. Juni 1919 traf Deutschland härter als jeden anderen besiegten Staat. Deutschland verlor massive Gebiete - etwa ein Zehntel seines Territoriums mit 10% der Bevölkerung, darunter Westpreußen, Polen und das wichtige Elsass-Lothringen.
Militärisch wurde Deutschland praktisch entmachtet. Die allgemeine Wehrpflicht wurde abgeschafft, das Heer auf nur 100.000 Mann begrenzt und schwere Waffen komplett verboten. Eine 50 km breite Zone rechts des Rheins musste entmilitarisiert werden, während die Alliierten das linke Rheingebiet 15 Jahre lang besetzten.
Die Reparationsleistungen waren brutal: Deutschland musste alle Kriegsschäden der Alliierten bezahlen, 90% seiner Verkehrsmittel und Nutztiere abgeben und 10 Jahre lang 60% seiner Kohleförderung abtreten. Artikel 231 machte Deutschland allein verantwortlich für den Krieg.
In der Weimarer Republik wurde der Vertrag geschickt instrumentalisiert. Rechte Kräfte verbreiteten Kriegsunschuldslegenden und die Dolchstoßlegende, um die neue Demokratie zu bekämpfen. Sie behaupteten, die "Erfüllungspolitik" sei unmöglich - obwohl Deutschland durchaus als europäische Großmacht erhalten blieb.
Wichtig: Der Versailler Vertrag war nicht nur ein Friedensvertrag, sondern wurde zum politischen Kampfmittel gegen die erste deutsche Demokratie.