Nationale Bewegungen in Europa - Das Beispiel Polen
Polen teilte viele Erfahrungen mit der deutschen Bewegung, kämpfte aber unter härteren Bedingungen. Beide Bewegungen erhielten Aufschwung durch die Julirevolution 1830 und strebten nach nationaler Einheit.
Die Unterschiede waren dramatisch: Polen wurde von drei Großmächten (Preußen, Russland, Österreich) unterdrückt, während Deutschland "nur" gegen die eigenen Fürsten kämpfte. Kongress-Polen war Russland unterstellt und erlebte systematische Russifizierung.
Polens Kampf war existenzieller - es ging um die Wiedererlangung staatlicher Existenz, nicht nur um Reformen. Der polnische Adel spielte eine stärkere Rolle als in Deutschland, wo das Bürgertum dominierte.
Die Polenfrage wurde zu einem europäischen Problem und zeigte, wie schwierig die Neuordnung Europas nach nationalen Prinzipien war.
Erkenntnis: Nationale Bewegungen entstanden europaweit, aber ihre Erfolgsaussichten hingen stark von den Machtverhältnissen ab.