Friedrich Harkorts Reformvorschläge (1844)
Friedrich Harkort war ein Unternehmer, der 1844 konkrete Lösungen für die soziale Frage vorschlug. Er forderte vom Staat ein komplettes Verbot der Kinderarbeit vor dem Schulabschluss, da Kinder nur dazu missbraucht wurden, die Löhne der Erwachsenen zu drücken.
Seine weiteren Forderungen umfassten gesetzlich geregelte Arbeitszeiten mit einem Maximum pro Tag, Kranken- und Invalidenversicherungen nach dem Vorbild des Bergbaus sowie Bildungsmöglichkeiten für Arbeiter. Als Vorbild nannte er die amerikanischen Sklaven, die wenigstens geregelte Ruhezeiten hatten.
Harkort argumentierte clever: Diese Maßnahmen würden nicht nur den Pauperismus (Massenverelendung) bekämpfen, sondern auch die Produktivität steigern. Seine Sprache ist eindringlich und metaphorisch - er beschreibt den Pauperismus als "Strom", der das Vaterland "überschwemme".
Wichtig zu wissen: Harkort gehörte zu den wenigen Unternehmern, die freiwillig staatliche Eingriffe forderten, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern.