Von der Republik zum Kaiserreich
Napoleon nutzte seinen militärischen Ruhm geschickt, um die Regierung zu stürzen und Frankreich durch eine neue Verfassung grundlegend zu reformieren. Seine aggressive Expansionspolitik begann sich abzuzeichnen. 1802 erreichte er seine Ernennung zum Konsul auf Lebenszeit, und nur zwei Jahre später krönte er sich selbst zum Kaiser der Franzosen.
Anders als die alten Monarchen verstand sich Napoleon als "Volkskaiser" – seine Herrschaft basierte nicht auf dem Gottesgnadentum, sondern auf der Unterstützung des Volkes. Er führte den berühmten "Code Napoléon" ein, ein Gesetzbuch, das Rechtsgleichheit und die Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz garantierte (wenn auch ohne Meinungsfreiheit).
Unter seiner Herrschaft kam es zur Säkularisation – der Enteignung der Kirche, Auflösung geistlicher Fürstentümer und Umverteilung kirchlicher Ländereien an weltliche Herrscher. Parallel dazu betrieb er die Mediatisierung, die Auflösung kleinerer weltlicher Herrschaften und ihre Eingliederung in größere Territorien.
Merke dir: Napoleons Erfolg basierte auf einer Mischung aus militärischer Stärke und klugen Reformen. Seine neue Kriegsführung mit raschen Angriffskriegen und die Erfindung des Wirtschaftskriegs zeigten sein strategisches Denken.