Die Motive der Widerstandskämpfer
Wer sich doch gegen das NS-Regime stellte, hatte ganz unterschiedliche Beweggründe. Diese Vielfalt erklärt auch, warum die Widerstandsgruppen meist isoliert voneinander agierten.
Moralische Bedenken trieben vor allem Christen zum Widerstand - sie sahen einen unüberbrückbaren Widerspruch zwischen ihren ethischen Grundnormen und der NS-Ideologie. Kommunisten und Sozialdemokraten lehnten Hitlers nationalistisches Konzept ab, weil es ihren Vorstellungen von Sozialismus und Klassenkampf widersprach.
Liberale protestierten gegen die Missachtung von Grund- und Menschenrechten, während Konservative den Missbrauch traditioneller Werte wie Ehre und Vaterland anprangerten. Militärs begannen erst zu handeln, als eine Kriegsniederlage drohte.
Die meisten Widerstandsaktionen waren Einzelaktionen ohne Verbindungen untereinander - zu groß war das Risiko des Verrats, zu unterschiedlich die Motivationen.
Realität des Widerstands: Die verschiedenen Gruppen kämpften meist nebeneinander her, nicht miteinander - das schwächte ihre Wirkung erheblich.