Wann entstehen Revolutionen? - Theorien und Ursachen
Überraschenderweise entstehen Revolutionen oft nicht in den ärmsten Zeiten, sondern wenn sich die Lebensbedingungen bereits verbessert haben. Tocqueville erkannte in den 1850ern: Menschen rebellieren, wenn ihre Erwartungen steigen, aber dann enttäuscht werden.
Davies' J-Kurven-Theorie aus 1962 erklärt das genial: Revolutionen brechen meist aus, wenn nach einer Phase des wirtschaftlichen Wachstums plötzlich ein Rückgang oder eine Rezession eintritt. Die Menschen haben höhere Erwartungen entwickelt, die dann bitter enttäuscht werden.
Was macht Menschen zu Revolutionären? Es ist die gefährliche Mischung aus steigenden Erwartungen und politischer Instabilität. Wenn unbegrenzte Möglichkeiten versprochen werden, aber die Realität dahinter zurückbleibt, entsteht explosiver gesellschaftlicher Sprengstoff.
Wichtig: Eine Revolution ist immer ein kollektiver Protest mit besonderer Tragweite - sie dient nie nur Eigeninteressen!
Osterhammel betont 2009: Echte Revolutionen haben einen universalen Geltungsanspruch. Sie wollen einen kompletten Neubeginn schaffen, die soziale Struktur von Grund auf verändern und der gesamten Menschheit Freiheit und Fortschritt bringen.