Krisen und Revolutionen verstehen
Krisen sind verdichtete Formen des Wandels - sie entwickeln sich meist über längere Zeit, brechen dann aber explosionsartig aus. Sie entstehen, wenn funktionierende Systeme sich auflösen und alte Lösungswege nicht mehr greifen.
Revolutionen sind die stärkste Form des gesellschaftlichen Wandels. Die russische Revolution 1905 war ein klassisches Beispiel: Militärische Niederlagen, wirtschaftliche Probleme und gesellschaftlicher Druck kumulierten in einem offenen Aufstand.
Der Druck entstand durch mehrere Faktoren: Rebellierende Volksgruppen, technische Rückständigkeit, gescheiterte Reformen und den Legitimitätsverlust des Zaren. Alexander III. reagierte mit Repression statt Reform.
Merke dir: Krisen haben einen objektiven Charakter - sie lassen sich datieren, haben aber keinen vorhersagbaren Ausgang. Die Revolution 1905 zeigte, dass selbst scheinbar mächtige Systeme schnell zusammenbrechen können, wenn der gesellschaftliche Konsens verloren geht.