Die Russischen Revolutionen von 1917
Das Jahr 1917 brachte Russland zwei dramatische Umwälzungen, die das Land für immer veränderten. Die Februarrevolution begann mit verzweifelten Petrograder Arbeitern, die nach Brot, Frieden und einem Ende des Zarentums schrien.
Die Lage war bereits durch den Ersten Weltkrieg, eine überlastete Wirtschaft und einen Generalstreik angespannt. Als sich am 23. Februar die Soldaten den protestierenden Arbeitern anschlossen, wurde klar: Das alte System war am Ende. Die Duma (das Parlament) bildete schnell eine provisorische Regierung, während der Zar am 3. März abdankte - die jahrhundertealte Monarchie war Geschichte.
Doch statt Stabilität entstand eine Doppelherrschaft: Auf der einen Seite die Duma mit gemäßigten Sozialisten, auf der anderen die Sowjets aus Arbeitern, Bauern und Soldaten. Diese gespaltene Macht sollte nicht lange halten.
Merke dir: Die Februarrevolution beendete die Zarenherrschaft, löste aber nicht die grundlegenden Probleme Russlands - das war der Grundstein für die zweite Revolution.
Die Oktoberrevolution war radikaler und gezielter. Lenin kehrte aus dem Exil zurück und forderte die "Diktatur des Proletariats". Die Bolschewiki radikalisierten systematisch die Arbeiter, während sich die Versorgungskrise weiter verschärfte. Am 24. Oktober besetzten Arbeiter und Soldaten strategische Punkte in Petrograd und Moskau - am 26. Oktober stand die erste Sowjetregierung. Die gemäßigte Regierung war entmachtet, das Parlament aufgelöst.