Die Februarrevolution 1917 - Als das Zarenreich zusammenbrach
Stell dir vor, du lebst in einem riesigen Reich mit 125 Millionen Menschen, aber dein Herrscher regiert wie ein mittelalterlicher König. Genau so war die Situation in Russland unter Zar Nikolaus II., der das Land autoritär führte, während andere europäische Großmächte bereits industriell viel weiter entwickelt waren.
Der Erste Weltkrieg wurde zum Sargnagel für das Zarenreich. Russland kämpfte an der Seite von Frankreich und Großbritannien, erlitt aber schwere militärische Niederlagen gegen Deutschland und Österreich-Ungarn. Die Folge? Hohe Lebensmittelpreise, schlechte Arbeitsbedingungen und eine völlig frustrierte Bevölkerung.
Was als Proteste für bessere Nahrungsversorgung in St. Petersburg begann, entwickelte sich schnell zu Massendemonstrationen. Das Besondere: Sogar Arbeiter und Soldaten schlossen sich den Aufständischen an und übernahmen Teile der Stadt. Als das eigene Militär den Rücken kehrte, war Zar Nikolaus II. machtlos und dankte am 15. März 1917 ab.
Merke dir: Die Februarrevolution beendete über 300 Jahre Zarenherrschaft in Russland und schuf eine provisorische Regierung, die jedoch nur acht Monate bestehen sollte.
Die neu entstandene provisorische Regierung aus bürgerlichen Kräften versuchte verzweifelt, eine demokratische Ordnung zu etablieren und richtete das Parlament (Duma) ein. Doch die wachsende Unzufriedenheit ließ sich nicht stoppen - der Weg zur Oktoberrevolution und Lenins Machtübernahme war bereits geebnet.