Solon: der erste Demokrat Athens?
Du kennst sicher die Demokratie als "Herrschaft des Volkes" - aber wusstest du, dass ihre Wurzeln in Athens größter Krise liegen? Solon musste um 600 v. Chr. einen Konflikt lösen, der die Stadt zu zerreißen drohte.
Die Bauern waren durch Missernten und Schulden in die Schuldknechtschaft geraten - praktisch Sklaverei wegen unbezahlbarer Schulden. Sie forderten eine komplette Umverteilung des Landes. Der Adel wollte dagegen seine Privilegien und Besitztümer behalten, ohne jeglichen Schuldenerlass.
Solons Argument war clever: Wenn die Bauern weiter verelenden, bricht der soziale Frieden zusammen - und das schadet auch den Reichen. Deshalb sei politische Aktivität Bürgerpflicht für alle. Seine wichtigsten Reformen: Er befreite die Bauern aus der Schuldknechtschaft und teilte das Volk in vier Steuerklassen ein - alle bekamen Mitspracherechte, aber unterschiedlich viele.
Merke dir: Solon schuf den Rat der 400 als Gegengewicht zum mächtigen Areopag (Adelsrat) - ein früher Versuch, die Macht zu verteilen.
War Solon wirklich der erste Demokrat? Pro: Auch die ärmsten Bürger (Theten) durften erstmals in der Volksversammlung mitentscheiden. Contra: Frauen, Metöken und Sklaven blieben ausgeschlossen, und die höchsten Ämter waren nur der reichsten Klasse vorbehalten - das nennt man Timokratie (Herrschaft der Reichen).