Bitterlis Theorie der Kulturbegegnung
Du kennst es aus Filmen: Forscher treffen auf unbekannte Völker, Händler landen in fremden Häfen, Eroberer fallen in neue Länder ein. Bitterli zeigt uns, dass solche Kulturbegegnungen nach bestimmten Mustern ablaufen.
Kulturberührung ist der harmloseste Fall - ein kurzes, friedliches erstes Aufeinandertreffen. Beide Seiten sind neugierig, aber auch etwas beunruhigt vom Unbekannten. Stell dir vor, wie europäische Seefahrer zum ersten Mal auf eine Insel kommen und die Einheimischen treffen.
Beim Kulturkontakt wird's dauerhafter, aber immer noch entspannt. Hier herrscht ein machtpolitisches Gleichgewicht - keine Seite will die andere dominieren. Meist geht's um Handel oder Mission, also um gegenseitigen Nutzen.
Der Kulturzusammenstoß ist das komplette Gegenteil: aggressiv und rücksichtslos. Die militärisch stärkere Partei bedroht die kulturelle Existenz der schwächeren durch Gewalt, Unterdrückung oder sogar Ausrottung.
Merktipp: Die ersten drei Stufen zeigen, wie sich Machtverhältnisse auf Kulturbegegnungen auswirken!
Akkulturation beschreibt den kulturellen Anpassungsprozess, bei dem sich verschiedene Gruppen dauerhaft im selben Gebiet niederlassen und ihre Kulturen wechselseitig übertragen.
Die Kulturverflechtung ist die intensivste Form: Durch Ansiedlung und Fortpflanzung entsteht ein permanentes Verhältnis mit gesellschaftlicher Durchdringung und dem Bewusstsein, aufeinander angewiesen zu sein.