Der Versailler Vertrag - Ein "Frieden" mit Folgen
Stell dir vor, du verlierst einen Streit und musst danach nicht nur zugeben, dass alles deine Schuld war, sondern auch noch hohe Strafen zahlen. Genau so ging es Deutschland 1919 nach dem ersten Weltkrieg.
Am 28. Juni 1919 wurde in Versailles (Frankreich) ein Friedensvertrag unterschrieben, der Deutschland extrem hart bestrafte. Die Siegermächte (Frankreich, USA, Italien und Großbritannien) diktierten die Bedingungen - Deutschland hatte kein Mitspracherecht.
Der Vertrag zwang Deutschland zur Akzeptanz der alleinigen Schuld am ersten Weltkrieg (Artikel 231). Außerdem musste Deutschland massive Reparationskosten von 132 Milliarden Goldmark zahlen, wurde entmilitarisiert und verlor wichtige Gebiete.
Wichtig zu wissen: Dieser "Friedensvertrag" schuf keinen echten Frieden, sondern säte die Saat für zukünftige Konflikte. Die meisten Deutschen empfanden ihn als Demütigung und Schande.
Die Entmilitarisierung beschränkte die deutsche Armee auf nur 100.000 Mann und die Flotte auf 15.000 Leute. Schwere Waffen waren verboten und die Wehrpflicht wurde abgeschafft. Bei den Gebietsabtretungen verlor Deutschland Elsass-Lothringen an Frankreich und weitere Gebiete an Polen.
Obwohl der Vertrag theoretisch Vorteile brachte (keine Wehrpflicht für Jugendliche), überwogen die negativen Folgen deutlich. Die wirtschaftlichen Verluste und die Demütigung führten zu radikalen politischen Ansichten in der deutschen Bevölkerung - ein gefährlicher Nährboden für den späteren zweiten Weltkrieg.