Ursachen des Ersten Weltkriegs
Die europäische Bündnispolitik war entscheidend für die Dimension des Krieges. Den Mittelmächten Deutschland,O¨sterreich−Ungarn stand die Entente Cordiale (Frankreich, Großbritannien, Russland) gegenüber. Diese Konstellation führte zu einer Kettenreaktion von Kriegserklärungen, als Österreich-Ungarn 1914 Serbien den Krieg erklärte.
Ein weiterer wichtiger Faktor waren die Konflikte auf dem Balkan, dem sogenannten "Pulverfass Europas". Nicht nur die Balkanstaaten untereinander hatten in den Balkankriegen 1912/13 gekämpft, auch Russland und Österreich-Ungarn verfolgten dort hegemoniale Interessen und wollten ihre Macht ausweiten. Spannungen gab es auch in den Kolonien, wie die Marokko-Krisen 1905/06 und 1911 zeigen.
Die gesellschaftliche Kriegsbegeisterung und der Patriotismus in Europa trugen ebenfalls zum Kriegsausbruch bei. Durch verharmlosende Kriegspropaganda ließen sich viele junge Menschen für den Krieg gewinnen, ohne die Brutalität moderner Waffentechnik zu ahnen. Die Industrialisierung brachte nicht nur logistische Vorteile wie schnelle Truppentransporte per Eisenbahn, sondern auch Waffen mit enormem Vernichtungspotential.
💡 Wichtig zu verstehen: Die Industrialisierung veränderte die Kriegsführung grundlegend - der Erste Weltkrieg war der erste industrialisierte Massenkrieg der Geschichte mit verheerenden Folgen.