Selbstbestimmung und der Völkerbund
Die Punkte 9-13 konzentrierten sich auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker - ein revolutionäres Konzept für die damalige Zeit. Die Vielvölkerstaaten Österreich-Ungarn und das Osmanische Reich sollten aufgelöst werden, damit ihre Völker eigene Staaten gründen konnten.
Besonders wichtig war die Errichtung eines souveränen polnischen Staats, da Polen über 100 Jahre lang zwischen anderen Mächten aufgeteilt war. Auch die Balkanstaaten sollten ihre Unabhängigkeit zurückerlangen.
Der 14. und wichtigste Punkt war die Gründung des Völkerbunds - einer internationalen Organisation zur friedlichen Konfliktlösung. Wilson stellte sich die USA als "Weltpolizist" vor, der durch moralische Autorität und wirtschaftliche Stärke Frieden sichert.
Wilsons Grundprinzipien waren Pazifismus, Wohlstand, Offenheit und Gleichberechtigung. Er wollte einen globalen, fairen Wettbewerb schaffen und gleichzeitig die Demokratie weltweit verbreiten - eine typisch amerikanische Mission, die bis heute die US-Außenpolitik prägt.
Realitätscheck: Obwohl viele Ideen Wilsons in den Pariser Friedensverträgen umgesetzt wurden, traten die USA ironischerweise nie dem von ihnen mitgegründeten Völkerbund bei.