Der Kapp-Lüttwitz-Putsch 1920
Der Kapp-Lüttwitz-Putsch im März 1920 war ein weiterer schwerer Schlag für die junge Weimarer Republik. Ehemalige Mitglieder der Obersten Heeresleitung OHL organisierten diesen Putschversuch, um eine Militärdiktatur zu errichten. Die Freikorpsbrigade Ehrhardt marschierte ins Berliner Regierungsviertel ein.
Vocabulary: OHL - Oberste Heeresleitung, das oberste Führungsorgan des deutschen Heeres im Ersten Weltkrieg.
Die Regierung bat die Reichswehr um Schutz, jedoch vergeblich. Sie musste nach Stuttgart fliehen und rief von dort zum Generalstreik auf. Nach nur vier Tagen scheiterte der Putsch aufgrund mangelnder Unterstützung.
Highlight: Der Kapp-Lüttwitz-Putsch offenbarte die antidemokratische und nationalistische Einstellung der Reichswehr.
Die Folgen des Putsches waren weitreichend:
- Die Reichswehr zeigte ihre Unzuverlässigkeit gegenüber der demokratischen Regierung.
- Linksradikale Kräfte wurden durch den Generalstreik gestärkt und bildeten die Rote Ruhrarmee.
- Die Regierung arbeitete mit rechtsradikalen Putschisten zusammen, um die Rote Ruhrarmee niederzuschlagen.
Diese Ereignisse offenbarten die Schwäche der demokratischen Weimarer Republik. Ohne die verlässliche Unterstützung der Reichswehr war die Republik verwundbarer denn je gegenüber zukünftigen Putschversuchen.
Example: Die unterschiedliche Behandlung von rechten und linken Putschisten durch die Justiz zeigte sich in milderen Urteilen für rechte Täter im Vergleich zu linksradikalen.
Der Kapp-Lüttwitz-Putsch und seine Folgen trugen somit erheblich zur Destabilisierung der Weimarer Republik bei und stärkten indirekt die antidemokratischen Kräfte.