Leben zwischen Hoffnung und Diskriminierung
Die Motive der polnischen Migranten kennst du vielleicht aus heutigen Diskussionen: bessere Arbeitsmöglichkeiten, höhere Löhne, Flucht vor politischer Verfolgung und die Hoffnung auf ein besseres Leben. Besonders der Bevölkerungswachstum in ihren Herkunftsgebieten trieb viele zur Auswanderung.
Die Realität im Ruhrgebiet war jedoch hart. Die Einheimischen warfen den Polen vor, schmutzig, ungebildet und kriminell zu sein. "Polacke" wurde zum Schimpfwort, und die Migranten erlebten massive gesellschaftliche Diskriminierung. Sie lebten oft unter sich in eigenen Siedlungen.
Trotzdem bauten sie eine beeindruckende Infrastruktur auf: polnische Vereine, eine eigene Bergarbeiter-Gewerkschaft (die drittstärkste!) und sogar eigene Wirtschaftsstrukturen. Ab 1908 mussten sie bei Vereinsversammlungen Deutsch sprechen - ein Zeichen staatlicher Kontrolle.
Interessant: Trotz aller Vorurteile wurden polnische Einwanderer in berühmte Fußballvereine wie Schalke 04, Dortmund und Bochum aufgenommen - der Sport vereinte die Menschen!