Das Prinzipat unter Augustus
Augustus regierte von 27 v. Chr. bis 14 n. Chr. und prägte das Römische Reich entscheidend. Er beendete den Bürgerkrieg und förderte einen wirtschaftlichen Aufschwung, der die Bevölkerung zufriedenstellte. Seine außenpolitischen und militärischen Erfolge erweiterten das Reich erheblich.
Geschickt wandelte Augustus die Republik in eine Kaiserherrschaft (Prinzipat) um. Sein Titel "Princeps inter pares" (Erster unter Gleichen) verschleierte diese Machtkonzentration und sicherte ihm Akzeptanz. Gleichzeitig reformierte er die Verwaltungsstrukturen und setzte neue Führungen in den Provinzen ein.
Wichtig zu wissen: Die Umwandlung von der Republik zum Kaiserreich geschah nicht abrupt, sondern wurde von Augustus schrittweise und taktisch klug durchgeführt, sodass viele Römer die grundlegende Veränderung zunächst kaum bemerkten.
Der Untergang des Imperium Romanum
Der Niedergang des Römischen Reiches hatte viele Ursachen (multikausale Gründe). Die schiere Größe des Reiches mit 15.000 km Grenzen wurde zum Problem, als der äußere Druck zunahm. Gleichzeitig sorgten wirtschaftliche Krisen und hohe Steuern für Unzufriedenheit im Inneren.
Die Verbreitung des Christentums stellte die traditionelle römische Götterwelt infrage. Hinzu kam die Reichsteilung in Ost und West (395 n. Chr.), die beide Teile militärisch und wirtschaftlich schwächte. Die Völkerwanderung, ausgelöst durch die Hunnen, trieb zahlreiche germanische Stämme an und über die römischen Grenzen.
Ein fataler Fehler war die geduldete Ansiedlung germanischer Stämme innerhalb der Reichsgrenzen. Obwohl dies kurzfristig für Entlastung sorgte, schuf es langfristig "Feinde im Inneren", die das Reich von innen heraus schwächten.