Die Zerstörung der Weimarer Demokratie 1933
Stell dir vor, eine Regierung schaltet das Parlament aus und hebt die Verfassung auf - genau das passierte 1933 in Deutschland. Drei zentrale Gesetze verwandelten die Weimarer Republik innerhalb weniger Monate in eine Diktatur.
Die Reichstagsbrandverordnung vom 28. Februar 1933 war Hitlers erster Schlag gegen die Demokratie. Nach dem Brand des Reichstags behauptete die Regierung, die Kommunisten wollten eine Revolution starten. Diese "Verordnung zum Schutz von Volk und Staat" hob praktisch alle Grundrechte auf: Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Versammlungsrecht und sogar das Briefgeheimnis waren Geschichte.
Merk dir: Die Reichstagsbrandverordnung ermöglichte die "Schutzhaft" - damit konnten alle politischen Gegner ohne Gerichtsverfahren verhaftet werden.
Das Ermächtigungsgesetz vom 23. März 1933 war der Todesstoß für die Demokratie. Offiziell hieß es "Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich", doch sein wahres Ziel war die komplette Entmachtung des Parlaments. Hitler bekam das Recht, vier Jahre lang Gesetze ohne Reichstag zu erlassen - sogar verfassungswidrige. Nur die SPD stimmte dagegen, alle anderen Parteien hofften vergeblich, durch Zustimmung späteren Einfluss zu behalten.
Das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vollendete die Gleichschaltung des Staates. Der berüchtigte "Arierparagraph" verbot "Nichtariern" die Arbeit im öffentlichen Dienst - zunächst mit Ausnahmen für jüdische Frontkämpfer des Ersten Weltkriegs, die aber 1935 mit den Nürnberger Gesetzen wegfielen.