Wie kam es zur Hexenverfolgung?
Du musst dir die Zeit zwischen 1550 und 1650 als eine Krisenzeit vorstellen: Naturkatastrophen, Kriege, Hungersnöte und Seuchen plagten die Menschen. In ihrer Verzweiflung suchten sie nach Schuldigen - und fanden sie bei den "Werkzeugen des Teufels", den Hexen.
Das Problem war das fehlende Wissen: Die wenigsten konnten lesen, die Naturwissenschaft steckte in den Kinderschuhen. Wenn jemand krank wurde oder starb, mussten Hexen die Ursache sein - woher hätte das Volk auch wissen sollen, dass Bakterien und Viren existieren?
Der Mönch Heinrich Kramer schrieb 1487 den berüchtigten "Hexenhammer" (Malleus Maleficarum), der zum Leitfaden der Hexenverfolgung wurde. Das Buch erklärte systematisch: Was ist Zauberei? Welche Verbrechen begehen Hexen? Wie kann man sie vernichten?
Der Hexenhammer führte zur Denunziation - Menschen beschuldigten andere aus Rache, Neid oder Habgier der Hexerei. Ein bloßer Verdacht reichte aus, um einen tödlichen Prozess in Gang zu setzen.
⚠️ Erschreckend: Bereits angeklagte Hexen wurden unter Folter gezwungen, weitere "Hexen" zu benennen - ein Teufelskreis der Verfolgung.