Der Wettlauf um Afrika
Wichtige Wendepunkte prägten den "Scramble for Africa": 1869 verkürzte der Suezkanal den Seeweg nach Indien dramatisch, was Afrika strategisch wertvoll machte. In den 1870ern entdeckten britische Siedler wertvolle Bodenschätze in Zentralafrika.
Die Kongo-Konferenz (1884-1885) in Berlin war das Schlüsselereignis. Bismarck lud 14 Nationen ein, um Regeln für neue Kolonialerwerbungen festzulegen. Das Prinzip der Effektivität wurde beschlossen: Nur wer ein Gebiet tatsächlich kontrollierte, durfte es beanspruchen.
Cecil Rhodes plante eine Eisenbahnstrecke von Kairo bis Kapstadt, um britische Gebiete zu verbinden. Bis 1914 kontrollierten europäische Mächte praktisch ganz Afrika - das British Empire allein herrschte über riesige Gebiete von Nigeria bis Südafrika.
Die Faschoda-Krise (1898) zwischen Frankreich und Großbritannien um den Sudan zeigt, wie ernst diese Konkurrenz war. Deutschland sicherte sich vier Kolonien, verlor sie aber 1919 nach dem Ersten Weltkrieg.
Wichtig: Die Kongo-Konferenz regelte nicht die Aufteilung Afrikas, sondern nur die Spielregeln dafür!