Imperialismus: Definition und historischer Kontext
Der Imperialismus wird definiert als das Bestreben europäischer Mächte, ihren politischen, militärischen und wirtschaftlichen Einflussbereich in der außereuropäischen Welt auszuweiten. Dies geschah durch die Unterwerfung und Eingliederung anderer Völker in den eigenen Machtbereich.
Definition: Imperialismus ist das Streben nach Erschaffung einer Großmacht durch Ausweitung des Macht- und Einflussbereiches in außereuropäischen Gebieten.
Die historischen Voraussetzungen für den Imperialismus waren eng mit der Industrialisierung verknüpft. Der technische Fortschritt, insbesondere in Medizin (Hygiene) und Technik (Dampfmaschine, Stahlverarbeitung), spielte eine entscheidende Rolle. Zudem baute der Imperialismus auf dem Kolonialismus des 15. und 16. Jahrhunderts auf.
Highlight: Die Industrialisierung und der damit einhergehende technische Fortschritt waren wesentliche Voraussetzungen für den Imperialismus.
Die Motive für den Imperialismus waren vielfältig:
- Machtpolitisch: Streben nach höherem Ansehen und Weltherrschaft
- Territorialpolitisch: Sicherung des Einflusses
- Wirtschaftlich: Sicherung von Handel, Rohstoffen und Absatzmärkten
- Bevölkerungspolitisch: Sicherung möglicher Siedlungsräume
- Ideologisch: Missionierung und Verbreitung von Kultur und Religion
- Fortschritt: Verbreitung der Zivilisation
- Sozialdarwinismus: Glaube an die technische und zivilisatorische Überlegenheit der Europäer
Example: Ein Beispiel für Imperialismus ist die Suche nach billigen Rohstoffen für die Industrie in den Kolonien.
Die Ursachen des Imperialismus lagen hauptsächlich in wirtschaftlichen und sozialen Faktoren:
- Suche nach günstigen Rohstoffen für die Industrie
- Suche nach Absatzmärkten für die Massenproduktion aufgrund von Überproduktionskrisen
- Versuch, soziale Spannungen im eigenen Land zu entschärfen
Die Folgen des Imperialismus waren weitreichend und betrafen die kolonisierten Gebiete in vielfältiger Weise:
- Kontrolle und Unterdrückung der kolonisierten Staaten durch weiße Europäer
- Wirtschaftliche Abhängigkeit der Kolonien von den Kolonialmächten
- Verwestlichung des Konsumverhaltens
- Verdrängung lokaler Sprachen durch die Sprache der Kolonialmacht
- Aufstände in den Kolonien, wie der Hereroaufstand von 1904 (erster Völkermord des 20. Jahrhunderts)
- Zerstörung traditioneller Lebensformen und Ausrottung ganzer Stämme durch eingeschleppte Seuchen (Beutekapitalismus)
- Verschärfung internationaler Konflikte, die zum Ersten Weltkrieg führten
Vocabulary: Beutekapitalismus bezeichnet die rücksichtslose Ausbeutung von Ressourcen und Menschen in den Kolonien.
Diese Zusammenfassung bietet einen Überblick über die wichtigsten Aspekte des Imperialismus, seine Ursachen, Motive und Folgen. Sie verdeutlicht die komplexen Zusammenhänge zwischen wirtschaftlichen, politischen und sozialen Faktoren, die diese historische Epoche prägten.