Karikaturanalyse: Die Türkei und der EU-Beitritt
Die Karikatur von Gerhard Mester zeigt einen einfach gekleideten Mann, der auf einem mit "Türkei" beschrifteten Esel sitzt und vor einer unüberwindbaren Mauer mit der Aufschrift "EU-Beitritt" steht. Auf der anderen Seite der Mauer warten zwei vornehm gekleidete Reiter neben einem "Willkommen in der Europäischen Gemeinschaft"-Banner und der EU-Flagge.
Der Esel symbolisiert die wirtschaftliche Schwäche der Türkei, während die hohe Steinmauer die scheinbar unmögliche Aufgabe des Beitritts darstellt. Die teilnahmslosen europäischen Reiter verkörpern die EU-Staaten, die keine Hilfe anbieten. Die Karikatur kritisiert die passive Haltung der EU und suggeriert, dass die Türkei trotz jahrelanger Bemühungen niemals aufgenommen werden wird.
Die Frage "Warum ist die Türkei nicht in der EU" hat viele Antworten: Einerseits spielen wirtschaftliche Unterentwicklung und die geografische Frage, ob die Türkei zu Europa oder Asien gehört, eine Rolle. Nur etwa 3% des türkischen Territoriums liegen auf dem europäischen Kontinent. Andererseits ist die Türkei seit 1952 NATO-Mitglied und hat seit 1963 eine Beitrittszusage.
Wusstest du? Die Debatte "Türkei in der EU - Ja oder Nein" läuft seit über 60 Jahren! Im Gegensatz dazu wurden Länder wie Bulgarien und Rumänien 2007 EU-Staat, obwohl sie wirtschaftlich ähnliche Probleme hatten.
Die Aufnahme könnte positive Folgen haben, wie politische und wirtschaftliche Reformen in der Türkei. Während der größte Teil der Türkei zu Asien gehört, könnte eine EU-Mitgliedschaft als Brücke zwischen den Kontinenten fungieren. Der Teil der Türkei, der zu Europa gehört, ist zwar klein, aber kulturell bedeutsam.