Interessen und Macht Russlands
Russlands Hauptziele im Ukraine-Konflikt sind die Verhinderung einer NATO-Osterweiterung und die "Demilitarisierung" der Ukraine. Putin betrachtet die NATO-Erweiterung als existenzielle Bedrohung für Russland und fordert die Rückkehr zum Zustand vor 1997, als noch keine osteuropäischen Staaten der NATO beigetreten waren.
Weitere zentrale Forderungen sind die Anerkennung der Krim als russisches Territorium und ein Vetorecht gegen den NATO-Beitritt der Ukraine. Putin will verhindern, dass die Ukraine sich dem westlichen Einfluss zuwendet.
Als Machtmittel nutzt Russland verschiedene Strategien. Wirtschaftlich übte Putin bereits 2013 Druck auf den damaligen ukrainischen Präsidenten Janukowytsch aus, um ihn vom EU-Abkommen abzuhalten. Nach dessen Sturz ließ er 2014 die Krim besetzen.
Russlands militärische Macht ist beeindruckend: 850.000 Soldaten, zahlreiche Panzer, Flugzeuge, Helikopter und U-Boote. Die ursprüngliche Blitzkrieg-Strategie 2022 scheiterte jedoch und führte zu einem langwierigen Angriffskrieg mit Bombardierungen wichtiger ukrainischer Städte.
Ein weiteres mächtiges Druckmittel ist Russlands Position als größter Öl- und Gasexporteur der Welt. Viele europäische Länder sind von russischen Energielieferungen abhängig, was Putin politischen Spielraum verschafft.
Beachte: Putin hat wiederholt gedroht, dass Länder, die gegen Russland kämpfen, "Konsequenzen sehen werden, die die Geschichte noch nie erlebt hat" – eine kaum verhüllte Drohung mit Nuklearwaffen.