Stadtgründung und Stadtrecht
Mittelalterliche Stadtgründungen passierten nicht zufällig - sie folgten knallharten wirtschaftlichen und strategischen Überlegungen! Die besten Standorte lagen an Flüssen und Flussmündungen, weil dort der Transport von Waren billig war und man Wegzoll von Reisenden kassieren konnte.
Straßenkreuzungen waren ebenfalls begehrt, genauso wie Standorte bei Burgen, Bischofssitzen oder Klöstern. Aber Achtung: Eine Siedlung wurde erst zur echten Stadt, wenn sie das Stadtrecht vom König, Landesfürsten oder Grundherrn verliehen bekam.
Das Stadtrecht war wie ein Geschenkpaket voller Privilegien: Marktrecht (eigene Märkte abhalten), Bürgerrecht (Selbstverwaltung), Gerichtsbarkeit (vor Gericht gehen) und Wehrrecht (sich selbst verteidigen). In der Stadt galten besondere Regeln - Priester wurden von Bürgern gewählt, Frauen durften erben und es herrschte ein "erhöhter Friede".
Praxistipp: Die Regel "je enger und dunkler die Gassen, desto ärmer die Bewohner" half bei der Navigation durch die mittelalterliche Stadtgesellschaft.