Verwaltung, Judenemanzipation und Bilanz
Die Verwaltungsreform (1808) orientierte sich am französischen Vorbild. Statt chaotischer Nebeneinander entstanden fünf klare Fachministerien: Inneres, Äußeres, Justiz, Finanzen und Krieg. Ein professionelles Beamtentum entwickelte sich, und die Gewaltenteilung wurde eingeführt.
Die Judenemanzipation (1812) gewährte Juden rechtliche Gleichstellung - zumindest auf dem Papier. In der Realität blieben gesellschaftliche Vorurteile bestehen, und öffentliche Ämter blieben ihnen verschlossen. Viele wanderten nach Amerika aus.
Die Bilanz der Reformen war gemischt: Etwa 50.000 kleine Bauernhöfe gingen pleite, die Städteordnung galt nur in Städten. Trotzdem waren die Reformen revolutionär: Sie steigerten die landwirtschaftliche Produktion, bereiteten die Industrialisierung vor und schufen ein Bildungssystem, das bis heute nachwirkt.
Fazit: Die preußischen Reformen waren ein Teilerfolg - sie modernisierten Preußen grundlegend, lösten aber nicht alle sozialen Probleme!