Folgen der Reformation - Europa spaltet sich
Die Kirchenspaltung war nicht mehr rückgängig zu machen. Kaiser Karl V. gab 1555 auf und unterschrieb den Augsburger Religionsfrieden. Das Prinzip war einfach: "Cuius regio, eius religio" - wer herrscht, bestimmt die Religion seiner Untertanen.
Diese Regelung führte zu einem echten Flickenteppich in Deutschland. Jeder Fürst konnte zwischen katholisch und evangelisch wählen. Die Untertanen hatten keine Wahl - sie mussten der Religion ihres Herrschers folgen oder auswandern.
Die Konfessionalisierung Europas war komplett. Nord- und Mitteldeutschland wurden größtenteils evangelisch, der Süden blieb katholisch. Diese Spaltung führte zu jahrhundertelangen Glaubenskriegen, die erst 1648 mit dem Westfälischen Frieden endeten.
Das Ergebnis: Deutschland zerfiel in über 300 unabhängige Staaten, die Fürsten wurden gestärkt, und Europa war religiös gespalten. Eine Bewegung, die als Kirchenreform begann, hatte einen ganzen Kontinent verändert.
Langzeitfolgen: Die Reformation prägte nicht nur die Religion, sondern auch Politik, Kultur und Gesellschaft Europas bis heute. Ohne Luther gäbe es Deutschland, wie wir es kennen, nicht.