Die Sage von Romulus und Remus
Die Geschichte der Gründung Roms beginnt mit einem Familienkonflikt zwischen den Brüdern Numitor und Amulius. Rea Silvia, die Tochter des Numitor, wurde zur Vestalin bestimmt, was bedeutete, dass sie keine Kinder bekommen durfte. Dennoch gebar sie dem Kriegsgott Mars Zwillinge.
Vocabulary: Vestalin - Eine Priesterin der römischen Göttin Vesta, die zur Keuschheit verpflichtet war.
Als Amulius von den Zwillingen erfuhr, ließ er sie in einem Korb auf dem Tiber aussetzen. Eine Wölfin fand die Kinder und zog sie auf, bis der Hirte Faustulus sie entdeckte. Seine Frau erkannte sofort die besondere Schlauheit in den Augen der Kinder.
Highlight: Die kapitolinische Wölfin, die die Zwillinge säugt, wurde zum bedeutendsten Symbol Roms.
Als die Brüder heranwuchsen, kam es zu einem Streit um die Gründung einer neuen Stadt. Sie konnten sich nicht einigen, wer herrschen sollte, und beschlossen, dies durch eine Vogelschau zu entscheiden. Während Remus auf dem Aventin sechs Geier sah, erblickte Romulus auf dem Palatin zwölf.
Definition: Auguren waren römische Priester, die durch Vogelbeobachtung den Willen der Götter deuteten.
Der Streit eskalierte in einem Kampf, bei dem Remus starb. So gründete Romulus im Jahr 753 v. Chr. die Stadt Rom und wurde ihr erster König.
Example: Die Geschichte von Romulus und Remus weist Parallelen zur biblischen Erzählung von Kain und Abel auf, in der ebenfalls ein Brudermord eine zentrale Rolle spielt.