Der Kalte Krieg und der Zerfall der Sowjetunion
In den 1980er Jahren befand sich die Sowjetunion in einer tiefen Krise. Wirtschaftlich war sie dem Westen weit unterlegen, was sich in gefährlichen und rückständigen Technologien zeigte. Die Katastrophe von Tschernobyl 1986 verdeutlichte die Probleme. Ab 1985 leitete der neue Generalsekretär Michael Gorbatschow weitreichende Reformen ein, die als Perestroika (Umbau) und Glasnost (Offenheit) bekannt wurden.
Highlight: Die Reformen Gorbatschows, Perestroika und Glasnost, waren entscheidend für den Wandel in der Sowjetunion.
In Polen kam es bereits 1980 zu Streiks wegen Fleischpreiserhöhungen. Nach der Unterdrückung der Opposition durch das Kriegsrecht 1981 folgten 1988 erneute Streiks. Dies führte zu Verhandlungen zwischen Regierung und Opposition und 1989 zum ersten nicht-kommunistischen Ministerpräsidenten. 1990 löste sich die kommunistische Partei auf.
Example: Polen war eines der ersten Länder, in denen die kommunistische Herrschaft endete.
Auch in Ungarn setzten sich Reformkräfte durch. Es entstanden neue Parteien, Streik- und Versammlungsrechte wurden eingeführt und das Land öffnete sich zum Westen. In der DDR kam es 1989 zu den berühmten Montagsdemonstrationen, die schließlich am 9. November zum Fall der Berliner Mauer führten.
Vocabulary: Zerfall der Sowjetunion: Der Prozess, bei dem sich die Sowjetunion in ihre Teilrepubliken auflöste.
In der Tschechoslowakei verlangte die Opposition im November 1989 den Rücktritt der Regierung, was zur Bildung einer neuen Regierung mit Nichtkommunisten führte. In Rumänien versuchte der Herrscher, seine Anhängerschaft zu mobilisieren, scheiterte jedoch und wurde hingerichtet.
Die baltischen Staaten forderten ihre Unabhängigkeit, was zu Demonstrationen und gewaltsamen Auseinandersetzungen führte. Der erfolglose Einsatz von Gewalt führte zum Ansehensverlust Gorbatschows und schließlich zu seinem Sturz 1991.
Definition: Ehemalige Sowjetunion: Bezieht sich auf die 15 unabhängigen Staaten, die nach dem Zerfall der UdSSR entstanden.
Diese Ereignisse markierten das Ende des Kalten Krieges und führten zum Zerfall der Sowjetunion in 15 unabhängige Staaten, was die politische Landkarte Europas und Asiens grundlegend veränderte.